Behandlung von Suchtpatienten

Baden-Württemberg will weniger Bürokratie

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STUTTGART. Baden-Württemberg macht Druck bei der Substitutionstherapie. Landesgesundheitsministerin Katrin Altpeter (SPD) hat dazu einen Antrag im Bundesrat angekündigt.

Darin wird die Bundesregierung aufgefordert, die Vorgaben für die Substitutionsbehandlung in der Betäubungsmittelverordnung (BtMVV) zu vereinfachen. Dadurch sollten wieder mehr Ärzte für die Arbeit in der Substitution gewonnen werden.

Obwohl die Länder bereits 2013 Vorschläge vorgelegt hätten, habe das Bundesgesundheitsministerium bisher keinen Änderungsentwurf erarbeitet.

Dass sich immer weniger Ärzte in der Substitutionstherapie engagierten, liege an der Überregulierung, sagte Altpeter. Vor allem auf dem Land werde es immer schwieriger, Nachfolger für Ärzte zu finden, die in den Ruhestand gehen. Derzeit werden im Südwesten 10.000 Patienten durch 440 Ärzte im Rahmen der Substitutionstherapie behandelt.

Baden-Württemberg fordert, in der Verordnung sollten nur noch Regelungen enthalten sein, die unmittelbar die Sicherheit des Verkehrs von Betäubungsmitteln betreffen, nicht aber Fragen etwa zur psychosozialen Betreuung der Patienten. Dies sollte in ärztlichen Richtlinien geregelt werden.

Überarbeitet werden sollten auch Vorschriften zur Substitution etwa in Altenhilfeeinrichtungen - Substitutionspatienten werden dank der besseren Versorgung immer älter. Die KV Baden-Württemberg unterstützt die Forderungen des Sozialministeriums, erklärte deren Sprecher Kai Sonntag auf Anfrage. Die KV sei in der entsprechenden Arbeitsgruppe beteiligt gewesen. (fst)

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