Apothekertag

Bahr plädiert für ABDA-KBV-Modell

Gesundheitsminister Daniel Bahr will, dass Ärzte und Apotheker stärker kooperieren.

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DÜSSELDORF. Fremd- und Mehrbesitzverbot und hohe Anforderungen an den Betrieb einer Apotheke sind ein Schutz für die öffentlichen Apotheken in Deutschland.

Dies gelte es zu erhalten, betonte Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr bei der Eröffnung des Deutschen Apothekertags am Mittwoch in Düsseldorf.

"Die hohen Anforderungen an den Betrieb einer Apotheke, sind ein Schutz gegen Ausfransungs- und Unterwanderungsbestrebungen - davon bin auch ich inzwischen überzeugt", sagte Bahr.

Eine "Apotheke light" oder rollende Apotheken für die Versorgung auf dem Land seien daher für die FDP kein Thema. Mit dem Landärztegesetz hätte die Regierung zudem Strukturen geschaffen, die auch dem Erhalt von Apotheken auf dem Land dienten.

Bahr Fan des Fixhonorars

Die angedachte Zusammenarbeit mit Ärzten im Rahmen eines Medikationsmanagements, begrüßte er ausdrücklich. "Das ABDA-KBV-Modell ist eine zukunftsträchtige Grundidee. Ich würde es begrüßen, wenn wir hier endlich vorankämen."

Die Ergebnisse aus dem ersten Projekt in Sachsen und Thüringen könnten dann auch die Basis für Diskussionen über mögliche zusätzliche Honorierungen von Apothekenleistungen bieten.

Hier erwarte er weitere konkrete Vorschläge der Apotheker. Grundsätzlich sei er jedoch ein Fan des Fixhonorars.

Spahn: Notfalls gesetzliche Regelung

Wasser auf die Mühlen der anwesenden Apotheker schüttete vier Tage vor der Wahl auch der gesundheitspolitische Sprecher der CDU, Jens Spahn, als er sein Unverständnis über Nullretaxationen bekundete - also der Nichterstattung der Kosten, wenn kein Rabattarzneimittel abgegeben wurde.

"Wir wissen, dass es nicht an den Apothekern liegt, dass es hier keine Einigung mit dem GKV-Spitzenverband gibt."

Ähnliches gelte für die Austauschliste von Arzneimitteln. Schon seit geraumer Zeit verhandeln der deutsche Apothekerverband und der GKV-Verband über einen neuen Arzneimittelliefervertrag, der unter anderem regeln soll, bei welchen Arzneimitteln kein Austausch erfolgen sollte.

Spahn betonte, dass es notfalls eine gesetzliche Regelung geben müsse, wenn es nicht zu einer einvernehmlichen Einigung zwischen beiden Parteien komme.

"Der GKV-Spitzenverband darf nicht freischwebend agieren", sagte Spahn deutlich. So müsse es auch eine bessere Rückkopplung zu den einzelnen Kassen geben. (run)

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