GKV

Reserven der Kassen sehr ungleich verteilt

Alle Kassenarten haben in den ersten drei Monaten 2020 Miese gemacht. Doch ihre finanzielle Ausgangslage ist sehr unterschiedlich, betont der BKK-Dachverband.

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Berlin. Zwar sind alle Kassenarten im ersten Quartal dieses Jahres kollektiv in die roten Zahlen gerauscht, doch ihre finanzielle Ausgangslage ist sehr heterogen. Darauf hat der BKK-Dachverband hingewiesen.

So muss etwa die AOK-Familie eine Mindestrücklage von rund 1,65 Milliarden Euro vorhalten, weist aber im ersten Quartal ein Nettoreinvermögen von 8,97 Milliarden Euro auf.

Die Ersatzkassen müssen gesetzlich 1,64 Milliarden Euro bunkern, das Vermögen der sechs Kassen beläuft sich insgesamt aber „nur“ auf knapp 5,3 Milliarden Euro. Insgesamt verfügen die Kassen GKV-weit über Rücklagen von 18,1 Milliarden Euro.

AOK und Knappschaft liegen vorne

Rechnet man die vorhandenen Reserven im ersten Quartal 2020 je Versicherten um, dann liegen AOK und die Knappschaft mit 333 und 334 Euro Kopf an Kopf vorne. Innungskassen (226 Euro), Betriebskassen (196) und Ersatzkassen (189 Euro) spielen in einer niedrigeren Liga.

Obwohl die gesetzlichen Vorgaben zum Abschmelzen der Finanzreserven seit Anfang des Jahres scharf gestellt sind, sei der Spielraum bei der Gestaltung der Versorgung sehr unterschiedlich, hält der BKK-Dachverband fest. Das gelte auch für die Möglichkeit, am bisherigen Zusatzbeitrag festzuhalten.

Wachsender Kostendruck

Gemeinsam ist allen Kassen der wachsende Kostendruck. Bereits im Vorjahr haben die Leistungsausgaben mit 234,7 Milliarden Euro 2,2 Milliarden Euro über dem ursprünglich angenommenen Wert gelegen.

Das werde sich fortsetzen. Nach einer Modellrechnung könnten am Jahresende 2020 Ausgaben von 261,4 Milliarden Euro stehen – 2,8 Milliarden Euro mehr als vom Schätzerkreis angenommen. (fst)

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