Versorgungsengpass

Berliner Kreißsäle zu oft überlastet

Gesundheitssenatorin will Ausweitung der Kapazitäten und setzt auf digitalen Bettennachweis.

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BERLIN. Gegen die Versorgungsengpässe in der Geburtshilfe setzt Berlin zunächst auf eine Erweiterung der Kreißsaal-Kapazitäten und einen digitalen Bettennachweis. Das kündigte Gesundheitssenatorin Dilek Kolat (SPD) im Anschluss an das Runde-Tisch-Gespräch mit Chefärzten, Feuerwehr und Hebammen an.

Der digitale Bettennachweis soll demnach im Pilotbetrieb noch dieses Jahr starten. Ziel ist es, dass der Rettungsdienst akute Fälle schneller in ein Haus mit freien Kapazitäten bringen kann. "Wir haben nun zu klären, wie Kliniken ihre Kreißsaal-Kapazitäten erweitern können und der Senat sie dabei unterstützen kann", so Kolat. Der Runde Tisch soll fortgesetzt werden.

Die Geburtenzahlen in Berlin sind seit 2011 stetig und deutlich gestiegen. Nach einem Rekord im Jahr 2016 mit 42.618 Babys in Berliner Krankenhäusern geht die Gesundheitssenatsverwaltung für das laufende Jahr von rund 41.100 Geburten aus.

In Folge des Geburtenbooms sind die Kreißsäle und Geburtsstationen in der Hauptstadt voll. Acht von 19 Kliniken begrenzen die Zahl der Anmeldungen, vier weitere planen das, sieben Geburtskliniken wollen sie nicht begrenzen. Das teilte die Gesundheitssenatsverwaltung auf Basis einer neuen Abfrage bei allen 19 Geburtskliniken in der Stadt mit.

Vor allem drei Gründe geben Geburtskliniken demnach an, wenn sie ihre Kreißsäle beim Rettungsdienst der Feuerwehr als voll abmelden: räumliche Engpässe im Kreißsaal, zu wenig Hebammen oder zu wenig Betten. Der Abfrage zufolge gibt es bei fünf Geburtskliniken schon konkrete Pläne zur Erweiterung der Kreißsäle, weitere denken darüber nach.

Auch der Hebammenmangel in Berlin bleibt ein Diskussionsthema. Dazu hat die Gesundheitssenatsverwaltung neue Zahlen vorgelegt: Acht Prozent der Hebammenstellen sind derzeit nicht besetzt, obwohl sich die meisten Kliniken um bessere Arbeitsbedingungen für Hebammen bemühten. (ami)

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