Berufspolitik Pflege

Bienstein: Lauterbachs Reformideen sind richtige Antwort auf Fachkräftemangel

Die Präsidentin des Berufsverbands für Pflegeberufe ist nicht gewillt, den Pflegepersonalmangel als unabänderliches Problem darzustellen.

Veröffentlicht:

Berlin. Eine aktuelle Studie zum Pflegepersonalmangel in Kliniken ist für die Präsidentin des Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK), Christel Bienstein, Anlass, die Verbandsforderung nach Aufwertung der Pflege im Rahmen einer berufstypisch breiter aufgestellten Primärversorgung zu bekräftigen.

Die zu Wochenbeginn veröffentlichte Klinikbefragung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO und des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) hatte die Erwartung eines bereits kurzfristig eklatant sich verschärfenden Fachkräftemangels ermittelt, an dem weder Krankenhausreform noch eine Weiterentwicklung der Pflegeausbildung etwas ändern würden.

Diese Einschätzung einer Mehrheit der befragten Klinikgeschäftsführer will Bienstein nicht unwidersprochen lassen: „Die geplante Krankenhausstrukturreform ist überfällig und hat das Potenzial, dem Pflegepersonalmangel zumindest teilweise entgegenzuwirken.“

Klinikaufenthalte vermeiden

Dazu sei allerdings erforderlich, dass mit der Neuausrichtung der Klinikfinanzierung auch „eine Reform der Primärversorgung mit attraktiven Arbeitsplätzen für Pflegefachpersonen einhergeht“. Was dazu beitragen könne, so Bienstein weiter, unnötige stationäre Aufenthalte zu verringern. „Dadurch kann das Pflegepersonal sich besser verteilen und dem Mangel wird entgegengewirkt.“

Zudem hätten es die Klinikchefs auch selbst in der Hand, den Nachwuchs für das Berufsbild zu begeistern. Bienstein: „Attraktive pflegerische Rollen und Karrierewege – auch für akademisch ausgebildete Kolleg:innen – und moderne Arbeitszeitmodelle liegen in ihrer Verantwortung“. Bislang würden solche Konzepte aber nur selten umgesetzt.

Bundesgesundheitsminister Lauterbach, lobt die Verbandsvorsitzende, habe mit seinen Eckpunkten zum Pflegekompetenzgesetz erkannt, wie auf den Fachkräftemangel zu reagieren sei. Dagegen sollten die Verantwortlichen in den Kliniken nicht versuchen, „die Reformen mit fehlleitenden Argumenten zu verhindern“. (cw)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gesetzgebungsvorhaben des BMG

Was das Gesundheitsministerium plant – und was es liegenlässt

Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Let‘s talk about...

Tabuthema Sex: Wie spricht man es in der Sprechstunde an?

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Vor der Ferienzeit

Beratungsfall Reisemedizin: Worauf es im Patentengespräch ankommt

Lesetipps
Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus