Gesundheitscampus

Blaupause aus Berlin

Betriebliches Gesundheitsmanagement soll an Bedeutung gewinnen. Nach Vorbild des laufenden Modellprojekts Campus Vital in Berlin könnten ähnliche Programme bald in ganz Deutschland entstehen.

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BERLIN. Das Berliner Modellprojekt Campus Vital zum unternehmensübergreifenden betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) soll bundesweit Schule machen. Das hofft die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kolat (SPD).

"Das Gesundheitsprojekt ‚Campus Vital‘ ist ein wegweisendes neues Projekt, von dem ich hoffe, dass es in Zukunft in Deutschland viele Nachahmerinnen und Nachahmer findet", so Kolat vor wenigen Tagen anlässlich eines Besuches bei dem Projekt am Biotech-Campus Berlin-Buch. Auf dem 32 Hektar großen Campusgelände im Norden Berlins sind insgesamt 63 Unternehmen mit rund 3000 Mitarbeitern angesiedelt. 13 Einrichtungen und Unternehmen mit mehr als 500 Angehörigen beteiligen sich an dem seit Juni 2016 bestehenden Netzwerk zum Gesundheitsmanagement. Koordiniert wird das Projekt von der Betreibergesellschaft des Campus BBB Management in Kooperation mit der Techniker Krankenkasse (TK).

Susanne Hertzer, TK-Chefin in Berlin, erwartet von der Kooperation neue Perspektiven für das Betriebliche Gesundheitsmanagement unter den geänderten Arbeitsbedingungen. Es helfe aber auch, Ressourcen zu bündeln und effektiv einzusetzen. "Gerade kleine Unternehmen und Startups können von den Möglichkeiten und dem Know-how der ‚Großen‘ profitieren", so Hertzer. Das ist dringend nötig, wie eine TK-Befragung von 800 Firmen kürzlich zeigte: Dabei gab zwar insgesamt ein Drittel an, dass sie ein ganzheitliches BGM umgesetzt hätten, von den kleinen und mittleren Unternehmen sagten das aber nur 11,7 Prozent. Die Berliner Geschäftsstelle der TK baut daher auch im Technologiepark Adlershof ein BGM mit der Betreiberfirma nach dem Vorbild in Berlin-Buch auf.

In Berlin-Buch bietet die BBB Management zentral auf dem Campus gemeinsame Präventionskurse, Gesundheitstage, Workshops und Coachings für Mitarbeiter, Führungskräftetraining, Ergonomieberatungen und weitere Maßnahmen der Gesundheitsförderung in Betrieben an.

BBB-Geschäftsführer Ulrich Scheller hält das mit Blick auf die thematische Ausrichtung der Unternehmen und Einrichtungen auf dem Gelände für folgerichtig: "Als Campusgemeinschaft haben wir das Thema Gesundheit in den Mittelpunkt gestellt." Campus Vital fördere eine nachhaltige Gesundheitskultur, die über Sport und Bewegung auch das soziale und internationale Miteinander auf dem Campus stärke, so Scheller weiter.

Für Präventionskurse steht in Berlin-Buch zudem das Fitnessstudio Campus Vital auf dem Gelände zur Verfügung. Unternehmen können für ihre Mitarbeiter außerdem ein sogenanntes Gesundheitsticket kaufen. Das funktioniert wie eine Prepaid-Card. Der Arbeitgeber lädt sie auf und die Mitarbeiter können sie bei mitwirkenden Fitnessstudios, Physiotherapeuten und anderen Anbietern für Präventionskurse einsetzen. (ami)

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