Gewalt in der Pflege

Brandenburg setzt auf Prävention

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POTSDAM. Eine Broschüre über Hilfsangebote bei Gewalt in der Pflege mit dem Titel "Ich kann nicht mehr" hat das Brandenburgische Sozial- und Gesundheitsministerium jetzt vorgelegt.

Es will damit pflegenden Angehörigen und professionellen Pflegekräften helfen, Überlastungen frühzeitig zu erkennen und so Aggressionen und Gewalt besser vorzubeugen.

"Gewalt in der Pflege ist ein sehr ernstes, aber auch komplexes Thema, das wir nicht tabuisieren dürfen", fordert Ministerin Diana Golze (Linke). In Brandenburg werden 77 Prozent aller Pflegebedürftigen zu Hause von Angehörigen oder ambulanten Pflegediensten versorgt.

"Situationen, in denen sich Überforderung und Gewalt zeigen, werden von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Das Zurückstellen eigener Bedürfnisse und Gefühle sowie das Aufzehren eigener Kräfte von Pflegenden spielen häufig eine große Rolle", so Golze weiter.

Es gebe gute Unterstützungsangebote für alle an der Pflege Beteiligten, die noch stärker bekannt gemacht werden müssten.

Die 52-seitige Broschüre erklärt, wie Gewalt in der Pflege entsteht, welche Formen sie annehmen kann und wie Pflegende Überlastungen frühzeitig erkennen und so Gewalt vorbeugen können.

Außerdem informiert das Infoheft über rechtliche Aspekte und Hilfsangebote, wie etwa "Pflege in Not Brandenburg".

Das Thema hat internationale Dimensionen: Nach einer Schätzung der WHO waren 2011 in Europa 2,7 Prozent der älteren Menschen von körperlicher Gewalt betroffen. (ami)

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