Caritas warnt vor Siechtum der Suchtkrankenhilfe

DÜSSELDORF (akr). Die Caritas warnt vor einer Reduzierung der Suchtkrankenhilfe in Nordrhein-Westfalen infolge der Kommunalisierung der Mittelverteilung. Eine Kürzung werde zu einem Abbau von Leistungsangeboten führen, fürchtet der Wohlfahrtsverband.

Veröffentlicht:

Die Landesmittel für die Suchthilfe werden in NRW nicht mehr direkt an die Träger, sondern an die Kommunen überwiesen. Damit ist nach Auffassung der Caritas nicht mehr gewährleistet, dass die Träger der Suchtkrankenhilfe die bisherigen Mittel erhalten. Würden die Gelder gekürzt, müssten die Träger Personal reduzieren und Angebote einschränken, was zu größeren Versorgungsgebieten und längeren Wartezeiten für Suchtkranke führen werden.

"Zu befürchten ist dadurch die weitere Verelendung eines Teils der Hilfesuchenden und damit mittelfristig ein massiver Kostenanstieg", so Volker Odenbach, Direktor des Diözesan-Caritasverbandes Paderborn und Vorsitzender der Katholischen Landesarbeitsgemeinschaft Sucht in NRW. Je später eine Sucht erkannt und die Patienten behandelt werden, desto höher seien die Kosten, die durch die Versorgung, Fehlzeiten oder Frühverrentung entstehen.

Ein Mittelrückgang wird sich nach Ansicht der Caritas auch auf Selbsthilfe und Präventionsarbeit negativ auswirken. Der volkswirtschaftliche Schaden durch Alkoholmissbrauch wird für NRW auf fünf Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. In NRW sind etwa 550 000 Personen alkoholabhängig, über 2,5 Millionen Menschen zeigen riskanten Alkoholkonsum.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Modernisierung angemahnt

KV Westfalen-Lippe will Reform der Zulassungsverordnung

Abrechnungsanwendung „Adel“

Abrechnung: KVWL setzt bei Hybrid-DRG auf eigene Anwendung

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neuartige Ansätze

CAR-T-Zellen bilden Antikörper gegen Rheumatoide Arthritis

Lesetipps
Kommunikationsexperte Sven Blumenrath

© Michaela Schneider

Gegen unerwartete Gesprächssituationen gewappnet

Tipps für MFA: Schlagfertigkeit im Praxisalltag

Geimpft mit Varilrix: Wie nun gegen Herpes zoster impfen?

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Geimpft mit Varilrix: Wie nun gegen Herpes zoster impfen?