Berlin

Charité ächzt unter Vorgaben des Senats

Auf die Uniklinik kommen finanzielle Belastungen zu. Grund sind Auflagen des Aufsichtsrats.

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BERLIN. Wird die Berliner Uniklinik auch weiter schwarze Zahlen schreiben? Der Vorstand von Europas größter Universitätsklinik sieht dieses Ziel nach einem Aufsichtsratsbeschluss in Gefahr.

Der Aufsichtsrat der Charité hat den Vorstand am Mittwoch beauftragt, den Rückkauf der teilprivatisierten Servicegesellschaft Charité Facility Management GmbH (CFM) mit Wirkung zum 1. Januar 2019 vorzubereiten. Schon Ende dieses Jahres soll bei der CFM zudem ein tarifvertraglich festgelegter Grundlohn von elf Euro pro Stunde gelten. Außerdem trägt der Aufsichtsratsbeschluss der Forderung der Gewerkschaft verdi nach mehr unbefristeten Beschäftigungsverhältnissen bei der Servicetochter Rechnung.

Charité-Chef Professor Karl Max Einhäupl unterstützt die Einführung eines Grundlohnmodells. "Die Rückführung der CFM in eine 100-prozentige Tochter der Charité bei gleichzeitiger Fortführung ihrer gegenwärtigen Aufgaben stellt die Charité jedoch vor große Herausforderungen – insbesondere angesichts der Erwartungen des Senats, auch weiterhin einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen zu können", so Einhäupl.

Der Charité-Aufsichtsratsvorsitzende, der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD), begründet den Beschluss mit der politischen Überzeugung, Gesundheitsversorgung als Daseinsvorsorge sei eine öffentliche Aufgabe. Auch zügige Verbesserungen für die Beschäftigten seien dem Aufsichtsrat wichtig. "Dabei haben wir auch die finanziellen Kapazitäten der Charité und die notwendige Unterstützung durch das Land im Blick", so Müller. Kalkuliert sind Einmalkosten von rund sieben Millionen Euro für das Jahr 2018 und jährliche Mehrkosten für die Lohnverbesserungen von etwa 4,2 Millionen Euro. Dafür soll die Charité zusätzliche Investitionsförderungen von insgesamt zehn Millionen Euro für 2018 und 2019 erhalten. Diesen Plänen muss das Berliner Abgeordnetenhaus noch zustimmen.(ami)

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