Notfallmedizin

Chirurgen rüsten sich für den Terrorfall

Verblutende Schwerverletzte, begrenzte Ressourcen – ein Terroranschlag verlangt Chirurgen einiges ab. Ein neuer Kurs soll sie darauf vorbereiten.

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FRANKFURT / MAIN. Um mit den Anforderungen der aktuellen Terrorgefahr Schritt zu halten, hat die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) in Zusammenarbeit mit dem Sanitätsdienst der Bundeswehr ein neues Kursformat initiiert. Das teilte DGU-Präsident Professor Ingo Marzi bei einer Pressekonferenz am Universitätsklinikum Frankfurt mit.

Der Kurs mit dem Titel "Terror and Disaster Surgical Care" hat zur Aufgabe, Chirurgen von Kliniken in ganz Deutschland auf die Behandlung von Patienten mit Schuss- und Explosionsverletzungen vorzubereiten. Denn ein Massenanfall von Notfallverletzten (MANV) im Terrorfall stellt das Personal vor andere Herausforderungen als zum Beispiel bei einem MANV nach einem Verkehrsunfall.

Was bedeutet das konkret? "Wenn Kriegswaffen verwendet werden, um Menschen zu schädigen, werden Sie Kriegsverletzungen sehen", kommentierte Professor Benedikt Friemert vom Bundeswehrkrankenhaus Ulm. Der zweieinhalbtägige Kurs konzentriere sich deshalb auf Verletzungsmuster, mit denen Ärzte in Friedenszeiten in der Regel nicht konfrontiert werden. "Bei einem Terroranschlag hat man es relativ schnell mit relativ vielen Schwerverletzten zu tun, die dann auch noch verbluten", so Friemert.

Um Herr der Lage in dieser Ausnahmesituation zu werden, lernen die 16 Kursteilnehmer, Patienten zu kategorisieren, priorisieren und das richtige operative Verfahren für sie auszuwählen. Das trainieren die Teilnehmer in einer Simulationsübung, die Entscheidungen in verschiedenen Situationen nach einem Terroranschlag unter Zeitdruck und mit begrenzten Ressourcen verlangt. (mmr)

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