Amtswechsel

Christine Vogler ist neue Präsidentin des Deutschen Pflegerats

Die neu gewählte Präsidentin des Deutschen Pflegerats hat sich einiges vorgenommen. Sie fordert Personalbemessungsinstrumente in allen Versorgungsbereichen und mehr Heilkundeübertragung an die Pflege.

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Die gelernte Krankenschwester und Diplom-Pflegepädagogin Christine Vogler wurde am 16. Juni zur neuen Präsidentin des Deutschen Pflegerats gewählt.

Die gelernte Krankenschwester und Diplom-Pflegepädagogin Christine Vogler wurde am 16. Juni zur neuen Präsidentin des Deutschen Pflegerats gewählt.

© Gudrun Arndt

Berlin. Der Deutsche Pflegerat (DPR) hat eine neue Präsidentin: Am Mittwoch wählte die Ratsversammlung Christine Vogler an die Spitze des DPR. Die Amtszeit beträgt vier Jahre. Vogler war zuvor Vizepräsidentin. Der bisherige Amtsinhaber, Franz Wagner, hatte sich nicht mehr für die Wahl aufstellen lassen.

Es stehen große Aufgaben vor Vogler und der Pflege insgesamt. „Trotz aller politischen Aussagen der durch die Pandemie gesellschaftlich mehr als deutlich gewordenen prekären Situation der Pflegenden, erleben wir keinen grundsätzlichen und mutigen Annäherungswillen der Verantwortlichen an das Pflege- und Gesundheitswesen in Deutschland“, so Vogler in einer Mitteilung. Um andere und bessere Bedingungen für professionell Pflegende zu schaffen, brauche es mutige Entscheidungen in Gesellschaft und Politik in vielen Feldern, mahnt die gelernte Krankenschwester und Diplom-Pflegepädagogin.

Eigene Kammer notwendig

Dabei legt sie auch bei den Pflegenden selbst den Finger in die Wunde. Die berufliche Autonomie müsse durch ein Kammerwesen gestärkt werden, sagte sie. Allerdings wurde erst im Frühjahr das Aus der Pflegekammer Niedersachsen beschlossen, nachdem sich in einer Umfrage ein Großteil der Mitglieder gegen den Fortbestand der Kammer ausgesprochen hatten. Dasselbe Schicksal ereilte auch die erst 2018 gegründete Pflegekammer Schleswig-Holstein. Hier müssen also die Pflegenden selbst mitziehen.

Ebenfalls auf Voglers Agenda steht eine bessere Entlohnung der Profession Pflege. „Die Refinanzierung dieser Bezahlung muss gesichert sein, auch auf den Schultern des Staates.“ Und: Es müssten in allen Versorgungsbereichen Personalbemessungsinstrumente eingeführt werden, „die zur Entlastung der Profession und einer guten Patientenversorgung beitragen“, fordert sie.

Mehr Heilkundeübertragung

Die neue DPR-Präsidentin spricht sich aber auch ganz klar für mehr Heilkundeübertragung aus: „Die Kompetenz der Gesundheitsberufe muss neu geordnet werden. Die Ausübung bisher den Ärzten vorbehaltenen heilkundlicher Tätigkeiten muss in allen Fällen, in denen die Pflegefachpersonen diese übernehmen können, auch an diese übertragen werden.“ (reh)

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