Club of Rome prognostiziert eine Revolution der Jungen

Prognose 2052 des Club of Rome: Die Menschen lernen zu langsam, mit Ressourcen nachhaltig zu wirtschaften.

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ROTTERDAM (dpa). 40 Jahre nach seinem weltweit beachteten Bericht "Die Grenzen des Wachstums" hat der Club of Rome gestern in Rotterdam seinen Folgereport mit einer Prognose bis zum Jahr 2052 vorgestellt - auch die fällt überwiegend pessimistisch aus.

Die Kernthesen des Berichts, der unter der Federführung des Norwegers Jorgen Randers erstellt worden ist:

Der Ausstoß von Treibhausgasen wird bis 2030 weiter steigen und damit 15 Jahre zu spät zurückgehen. Folge: Bis 2052 wird die Erdtemperatur um mehr als zwei Grad höher sein als heute. Der Meeresspiegel steigt um 50 Zentimeter.

Als Folge der Erderwärmung gibt es mehr Dürren, Fluten und verheerende Wirbelstürme. Das Treibhausgas Methan werde aus der auftauenden Tundra entweichen und die Erde weiter aufheizen. Ein Circulus vitiosus kommt in Gang.

Die Bevölkerung wird allerdings nicht so rasch wachsen, wie man bislang dachte. Anfang der 2040er Jahre wird mit 8,1 Milliarden Menschen der Höhepunkt erreicht, dann nimmt die Bevölkerungszahl ab. Ursachen: Verstädterung, mehr Bildung, insbesondere auch bei Frauen, Verbreitung von Verhütungsmethoden.

Ökonomisch prognostiziert der argentinische Investmentbanker Carlos Joly als Koautor bis 2052 weniger Armut in den Entwicklungsländern, jedoch mehr Armut und Ungleichheit in den Industriestaaten. Überall werde es mehr Umweltzerstörungen geben. Als Grund für den Niedergang des Westens nennt er den "Triumph des Finanzkapitalismus", in dessen Kalkulation der Wert natürlicher Ressourcen, der Lebensqualität und eines stabilen Klimas fehle.

Der Wirtschaftsexperte Chandran Nair aus Malaysia kritisiert den "fast religiösen Glauben" des Westens an freie Märkte und warnt davor, Asien als Motor für das eigene Wachstum zu sehen. Statt dessen müsse der Konsum auf ein Maß gebracht werden, das die Erde nicht ausbeute.

Das österreichische Club-of-Rome-Mitglied Karl Wagner prognostiziert eine Revolution der jungen Generation. Ihr werde der Geduldsfaden reißen, weil sie nicht die Umweltlasten der Vorgänger-Generation tragen wolle. Die Jungen würden auf nachhaltigeres Wirtschaften umschwenken. Diesen Optimismus teilt Randers nicht: Die Menschheit werde nicht schnell genug lernen und sich entsprechend ändern.

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