Infektionen

DGI fordert Referenzzentren an Kliniken

An Universitätskliniken und an großen Krankenhäusern sollten Infektionszentren errichtet werden, fordern Infektiologen. In einem Positionspapier stellen sie Maßnahmen vor, wie Infektionskrankheiten wirksamer bekämpft und die Ausbreitung von multiresistenten Erregern besser verhindert werden könnten.

Veröffentlicht:

BERLIN. Im Kampf gegen Infektionskrankheiten und gegen den weiteren Vormarsch von multiresistenten Erregern (MRE) fordert die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie (DGI) bundesweit Infektionszentren.

In der Mehrzahl der deutschen Universitätskliniken und in der Hälfte aller Kliniken mit Vollversorgungen sollten infektiologische Referenzzentren eingerichtet werden, heißt es in einer Mitteilung.

Ausgebildete Infektiologen könnten die klinische Versorgung der Patienten gewährleisten, während Krankenhaushygieniker und Mikrobiologen die Sicherheit überwachen.

"Ein von Experten gesteuerter Antibiotika-Einsatz etwa verhindert die Bildung resistenter Erreger und damit neue, schwierige Krankheitsfälle", schreibt die DGI.

Ein weiteres Einsatzgebiet: Die Referenzzentren könnten zudem kritische Patienten übernehmen, kleinere Kliniken beraten, den Nachwuchs ausbilden und die Forschung vorantreiben - etwa als klinischer Partner des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF), so der Verband.

Doch ein Problem sei der Mangel an Infektiologen. Mindestens 1000 Fachkräfte sind nach Ansicht der DGI schon allein nötig, um in den Kliniken für einen besseren Einsatz von Antibiotika zu sorgen.

Positionspapier mit Maßnahmenkatalog

Der Ruf nach Referenzzentren ist die zentrale Forderung der Infektiologen an die Politik - aber nicht die einzige. In einem Positionspapier hat die DGI ihre Wünsche zusammengetragen.

Um Infektionen vorzubeugen, Erkrankte fachgerecht behandeln und Antibiotika-Resistenzen eingrenzen zu können, seien außerdem eine bessere Infrastruktur der Infektionsmedizin in Kliniken und eine höhere Vergütung von infektiologischen Leistungen nötig.

Zudem sollten die Krankenhäuser verpflichtet werden, Strukturkennzahlen ihrer Infektionsmedizin zu veröffentlichen. (ths)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Abschaltung am 20. Oktober

Bye KV-Connect: KIM übernimmt

Bürokratie vermiest die Stimmung

Zi-Praxis-Panel: Grundstimmung in Praxen leicht verbessert

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Datenanalyse

NSCLC in Deutschland: Wer wann wie schwer erkrankt

Lesetipps
Ein Hausarzt hört die Brust seines Patienten mit einem Stethoskop ab.

© eyetronic / stock.adobe.com

Studie in Hausarztpraxen

Welche Herzgeräusche geben Anlass zur Besorgnis?