DMP funktioniert - trotz mangelnder Kooperation

Der Qualitätsbericht aus Bayern zeigt: Mit strukturierten Versorgungsprogrammen lassen sich Behandlungserfolge bei chronisch kranken Patienten erzielen. Schwachpunkt ist aber noch die Kooperation unter Ärzten.

Veröffentlicht:

Archiv: Zahl der DMP bundesweit.

MÜNCHEN (maw). Die Einrichtung strukturierter Versorgungsprogramme ist grundsätzlich der richtige Weg zu einer besseren Versorgung chronisch kranker Patienten mittels einer koordinierten Behandlung durch Ärzte unterschiedlichster Fachgruppen.

Das belegen Dokumentationsdaten aus Disease Management Programen (DMP), die die Gemeinsame Einrichtung DMP Bayern in Zusammenarbeit mit der Gemeinsamen Einrichtung DMP Brustkrebs Bayern für ihren "Qualitätsbericht 2010 - Disease Management Programme in Bayern" ausgewertet haben.

Auf der einen Seite kennzeichnet der Bericht deutliche Erfolge bei Patienten, die in DMP-Programme eingeschrieben sind, auf der anderen Seite offenbart er aber auch noch große Defizite im Bereich der innerärztlichen Kooperation sowie der intersektoralen Zusammenarbeit.

Positives Beispiel DMP Asthma

Auf der Erfolgsseite verweist der Qualitätsbericht exemplarisch auf das DMP Asthma, bei dem durch eine gezielte Qualitätsmaßnahme der Anteil an Patienten mit Einsatz eines von der Deutschen Atemwegsliga entworfenen Asthma-Selbstmanagementplans deutlich gesteigert werden konnte.

Der DMP-Trainer - eine DMP-spezifische Online-Fortbildung für Ärzte - ist laut Qualitätsbericht seitens der Ärzte eine der wesentlichen Stellschrauben zur weiteren Optimierung der strukturierten Versorgungsprogramme.

Grund zur Sorge bereite hingegen die suboptimale Kooperation zwischen Ärzten, wenn es um die - nicht häufig genug erfolgte - Überweisung zum Facharztkollegen geht. Exemplarisch wird hier auf die Untersuchung des Augenhintergrundes und die Behandlung des diabetischen Fußes genannt.

Die Autoren des Qualitätsberichtes machen sich zur weiteren Optimierung der DMP-Programme in der Praxis stark für den Einsatz von Best-Practice-Methoden - zum Beispiel im Sinne eines interrregionalen Vergleichs.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Assoziation zwischen Cannabis und MACE

Kiffen schlägt wohl auf´s Herz

Lesetipps
Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus

Ein Mann fasst sich an den Kopf und hat die Stirn in Falten gelegt.

© Pongsatorn / stock.adobe.com

Indikation für CGRP-Antikörper?

Clusterkopfschmerz: Erenumab scheitert in Prophylaxe-Studie

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes