Das Pillentaxi geht auf Erfolgskurs

Dass örtliche Apotheken dem Internethandel etwas entgegenzusetzen haben, zeigt das Konzept des Pillentaxis. Bereits 55 Apotheken - einige auch schon außerhalb von Nordrhein-Westfalen -nutzen den Bringservice.

Ruth NeyVon Ruth Ney Veröffentlicht:
Vor allem in Nordrhein-Westfalen sind die auffälligen Bringdienste bisher im Einsatz.

Vor allem in Nordrhein-Westfalen sind die auffälligen Bringdienste bisher im Einsatz.

© Pillentaxi Konzept UG & Co. KG

War das Konzept des Pillentaxis bei seinem Start vor gut einem Jahr erst auf Köln und sein Umland beschränkt, so finden sich die auffälligen Fahrzeuge inzwischen auch immer häufiger in anderen Gegenden von Nordrhein-Westfalen.

"Neuerdings gibt es auch Apotheken in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Niedersachsen, die für die Belieferung ihrer Kunden ein Pillentaxi nutzen", freut sich Apotheker Dominik Riemer, der das Konzept mit entwickelt hat und nun gemeinsam mit seinem Kollegen Rainer Schulte organisiert.

Mit dabei sind sowohl große Centerapotheken, kleinere und größere Stadtapotheken sowie typische Landapotheken. Erleichtert wurde der Start des Projekts durch eine strategische Allianz mit dem Partner-Apotheken Netzwerk. Rund 30 der teilnehmenden Apotheken in NRW gehören der Kooperation an und genießen Exklusivrechte. Diese Vertriebsgemeinschaft möchten die Pillentaxi-Gesellschafter auch gerne über 2011 hinaus verlängern.

Basis des Konzepts, dessen Aushängeschild das putzige Auto mit der großen rot-weißen Pille am Heck ist, ist ein Internetshop, der verbunden mit der eigenen Apothekensoftware individuell bestückt werden kann. Kunden können über diesen Shop ihre Bestellung aufgeben, Rezepte abholen lassen und zum Teil auch gleich bezahlen.

Kostenpunkt: 100 Euro Lizenzgebühren plus einmalig 390 Euro und die monatliche Nutzungsgebühr von 59 Euro für die Software sowie die Leasinggebühren. "Diese Kosten amortisieren sich meist schnell", ist Riemer überzeugt. Denn die Autos erweckten sowohl das Interesse bei Kunden als auch bei Kollegen, die sich dann zu Nutzergruppen zusammenschließen.

"Nach unseren Erfahrungen bei der Auswertung der Shopnutzung und von Kundendateien zeigt sich, dass dieser Service tatsächlich ein Plus an Kunden bringt", so Riemer im Gespräch mit ApothekerPlus.

Ziel des Konzepts sei es ja auch gewesen, zum einen durch einen schnellen und seriösen Bringservice, verbunden mit der persönlichen Beratungsleistung der heimischen Apotheke Internetkunden zurückzugewinnen. Zum anderen sollten sich auch Vor-Ort-Apotheken untereinander solidarisieren. So bildet der gemeinsame Bringservice inzwischen oft den Aufhänger für ganz andere gemeinsame Aktionen.

Auch Ärzten sind bereits die Taxis aufgefallen und die damit verbundenen Möglichkeiten, Chroniker beliefern zu lassen. Sie sind oft Anknüpfungspunkte für Gespräche mit dem Apotheker vor Ort über eine intensivere Zusammenarbeit.

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