Die KBV legt Zahlen zum Ärztemangel vor

BERLIN (eb). Weil Nachfolger fehlen, müssen in Deutschland vor allem Hausarztpraxen schließen. Das ergibt sich aus aktuellen Zahlen, die die KBV vorgelegt hat.

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Danach wurden im vergangenen Jahr Nachfolger für insgesamt 3938 Praxen von Ärzten und Psychotherapeuten gesucht. In 692 Fällen blieb die Suche nach KBV-Angaben ergebnislos. Die Praxen mussten schließen.

Betroffen waren unter anderem 420 Praxen von Haus- und 32 von Kinderärzten. "Dies sind deutliche Signale. Wenn schon heute rund 18 Prozent derjenigen, die ihre Praxis abgeben wollen, keinen Nachfolger mehr für die dringend benötigte ambulante Versorgung vor Ort finden, so beweist dies eindringlich, wie real der Ärztemangel heute schon ist", sagte KBV-Vorstandschef Dr. Andreas Köhler.

Er kritisierte die Aussagen von Kassenfunktionären, die einen Mangel an niedergelassenen Medizinern verneinen. Laut den Kassen gibt es in Großstädten sogar zu viele Niedergelassene. "Ärzte in Großstädten versorgen Patienten aus dem ganzen Umland mit. Das verkennen die Kassen", sagte Köhler. Die KBV schätzt, dass bis zum Jahr 2020 66 830 Niedergelassene in den Ruhestand gehen werden.

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