WINEG

Digitalisierung stärkt die Patientenbindung

TK-Vize Thomas Ballast sieht in der Digitalisierung und den technischen Bemühungen der Kassen keine Konkurrenz für Mediziner.

Veröffentlicht:

BERLIN. "Wir als Krankenkasse wollen uns nicht in die Therapiefreiheit des Arztes einmischen", stellte Thomas Ballast, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Techniker Krankenkassen (TK) klar.

Allerdings glaube er daran, dass sich der Patientennutzen durch "richtige, verständliche und umfassende Information" der Patienten verbessern lässt, sagte er bei der Tagung "Praxis Versorgungsforschung", die das Institut für angewandte Gesundheitsforschung (InGef) gemeinsam mit dem TK-Institut WINEG in Berlin veranstaltet hat.

Den digitalen Fortschritt sieht er hier als wichtigen Baustein. "Schon in den nächsten fünf Jahren wird sich durch die Digitalisierung das Verhältnis zwischen Arzt und Patient verbessern."

Ballast nannte fünf Kernpunkte, die seiner Ansicht nach genau dafür sorgen:

- Echtzeit: Das weltweit vorhandene medizinische Wissen werde künftig zu dem Zeitpunkt verfügbar gemacht, in dem der Arzt-Patienten-Kontakt stattfindet.

- Vernetzung: Die Infobasis dessen, was der Arzt über den Patienten weiß, verbessere sich – etwa durch die Vernetzung mit anderen Fachgruppen, aber auch mit dem Patienten.

- Individualität: Auch die Patienteninformation werde individueller. "Es gibt heute schon Programme, die erfassen, welcher Informations- und Kommunikationstyp der jeweilige Patient ist", so Ballast. Basierend auf solchen Programmen könnten Infos zielgerichteter zur Verfügung gestellt werden.

- Gemeinsame Entscheidungen: Die gemeinsame Entscheidungsfindung zwischen Arzt und Patient verbessere sich, eben weil Informationen schneller und individueller zur Verfügung stünden. Gleichzeitig würden Therapien insgesamt individueller.

- Messbarkeit: Therapieerfolge ließen sich durch die Digitalisierung und ihre Möglichkeiten leichter messen. Was sich wiederum positiv auf Therapietreue auswirke.

Ballast erklärte bei dieser Gelegenheit auch, wie es mit dem TK-eigenen Versorgungsforschungsinstitut weitergeht. Dass das WINEG künftig nicht weitergeführt wird, kursiert bereits seit geraumer Zeit. Das Institut soll jedoch nicht einfach aufgelöst werden.

Man sei im Laufe der internen Umstrukturierungen bei der Kasse zu dem Schluss gekommen, dass die TK insgesamt Versorgungsforschung betreiben müsse, so Ballast.

Die Mitarbeiter des WINEG rücken daher unter das Dach der Kasse. Ballast: "Wir wollen die erfolgreiche Arbeit, die die Kollegen des WINEG gemacht haben, auf die TK insgesamt ausweiten." (reh)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Ärztemangel auf dem Land

AOK unterstützt Thüringen-Stipendium

Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

© Paolese / stock.adobe.com (Model mit Symbolcharakter)

Neuer Therapieansatz bei erektiler Dysfunktion

Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Kranus Health GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie erkenne ich Schmerzen bei Menschen mit Demenz, Professorin Miriam Kunz?

Systematisches Review und Metaanalyse

Antidepressiva absetzen: Welche Strategie ist am wirksamsten?

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an