Brandenburg

E-Karte für Flüchtlinge als Länderlösung?

Brandenburg drängt darauf, dass bundeseinheitlich eine Gesundheitskarte für Flüchtlinge eingeführt wird.

Veröffentlicht:

POTSDAM. In der Diskussion um eine bundeseinheitliche Gesundheitskarte für Asylbewerber kann sich das Land Brandenburg auch eine eigene Lösung mit der AOK Nordost vorstellen.

Hintergrund ist, dass in dieser Woche das Bundesgesundheitsministerium das Gespräch mit den Ländern über die gesundheitliche Versorgung von Flüchtlingen fortsetzen will.

Brandenburgs Gesundheitsministerin Diana Golze (Die Linke) nimmt dies zum Anlass, vom Bund eine stärkere Kostenbeteiligung bei der Versorgung dieser Menschen zu fordern.

Außerdem müsse er den Ländern die unkomplizierte Einführung der elektronischen Gesundheitskarte ermöglichen. Das sei auch im Interesse der Kommunen, die mit einer Gesundheitskarte Verwaltungskosten sparen könnten.

Für die Abrechnung und Verwaltung sei dann eine Krankenkasse zuständig "und der bürokratische Mehraufwand in den Sozialbehörden entfällt", sagte Golze.

Bundeseinheitliche Regelung nicht absehbar

Die Ministerin betonte, dass sie gemeinsam mit den Kassen und den Kommunen eine Lösung für Brandenburg finden wolle, wenn eine bundeseinheitliche Regelung nicht absehbar sei.

"Dazu haben wir bereits konkrete Gespräche mit der AOK Nordost zu einem notwendigen Rahmenvertrag geführt. Jetzt werden wir mit den Kommunen und der AOK Nordost in intensiven Gesprächen alle notwendigen Details und das weitere Verfahren beraten", so Golze.

Frank Michalak, Vorstandsvorsitzender der AOK Nordost, signalisierte, dass seine Kasse auch länderspezifische Vereinbarungen unterstütze. Die AOK würde die Abrechnung als Auftragsgeschäft für die Kommunen übernehmen.

Bislang müssen Asylsuchende vor dem Arztbesuch jede Behandlung bei den Sozialbehörden beantragen. Die Landesregierung will eine Gesundheitskarte für Flüchtlinge einführen, damit diese normal zum Arzt gehen können. (juk)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zur „Finanz-Kommission Gesundheit“

Kommissionitis: Nina Warken auf Lauterbach-Kurs

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie können Ärztinnen und Ärzte unter Druck die richtigen Entscheidungen treffen, Dr. Burda?

Lesetipps
Schild eines Hautarztes mit den Öffnungszeiten.

© Dr. Hans Schulz, Bergkamen

Dermatologische Komplikationen

Was tun, wenn beim Diabetes die Haut Ärger macht?

Eine Krankenpfleger analysiert das gerade aufgenommene Röntgenbild eines älteren Patienten auf einem Computermonitor.

© izusek / Getty Images / iStock

Unterschiedliche DXA-Scores wichtig

Osteoporose bei Männern: Tipps zur Diagnostik und Therapie

Äpfel und eine Flasche Apfelessig

© Sea Wave / stock.adobe.com

Kasuistik

Apfelessig-Diät verursachte Leberschädigung