EU startet neue Impf-Initiative gegen Masern und Röteln

Die bei der Einrichtung des Europäischen Zentrums für Gesundheitsvorsorge und -kontrolle im Jahr 2004 formulierten Ziele mit Blick auf den Kampf gegen Masern und Röteln waren offenbar zu ehrgeizig.

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LUXEMBURG (taf). Durch verstärkte Impfaktionen sollen Röteln und Masererkrankungen europaweit bis 2015 ausgerottet werden. Darauf verständigten sich die EU-Gesundheitsminister bei einem Treffen in Luxemburg. Damit sollen ansteckende Krankheiten im Kindesalter flächendeckend bekämpft werden. Seit der Einrichtung des Europäischen Zentrums für Gesundheitsvorsorge und -kontrolle im Jahre 2004 ist es in der erweiterten Europäischen Union nicht gelungen - wie zunächst anvisiert bis 2010 - Masern- und Rötelnepidemien in den EU-Ländern in den Griff zu bekommen. Vor allem in den mittel- und osteuropäischen Staaten kommt es bisher immer wieder zu folgenschweren Erkrankungen bei Kindern.

Durch die zunehmende Mobilität der europäischen Bevölkerung und die mangelnden Bereitschaft einzelner Bevölkerungsgruppen, sich impfen zu lassen, treten auch in Deutschland immer wieder Fälle von Masern- und Rötelnerkrankungen auf. Die EU will nunmehr durch Vorsorgeprogramme die Bevölkerung stärker sensibilisieren und die Mitgliedstaaten auffordern, sich gezielt der Problematik anzunehmen.

Als nachahmenswertes Beispiel führt die EU-Kommission den durchschlagenden weltweiten Erfolg im Kampf gegen Polio und Pocken an. Die EU-Mitgliedstaaten werden aufgefordert, ihre Impfprogramme im Kindesalter zu intensivieren und einer etwaigen Impfmüdigkeit durch Aufklärungsmaßnahmen entgegenzuwirken.

Ärzte und medizinisches Personal sollen besser geschult werden, um in Gesprächen mit Eltern die Impfbereitschaft zu erhöhen.

Die Gesundheitsbehörden in den EU-Staaten sollen ihrerseits darüber hinaus Risikogruppen identifizieren und gezielte Vorsorgemaßnahmen ergreifen.

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