Kommentar

Eine unsinnige Debatte

Helmut LaschetVon Helmut Laschet Veröffentlicht:

Die Praxisgebühr, das dürfte unstrittig sein, ist ein Instrument der Kofinanzierung vertragsärztlicher Leistungen. Es sind immerhin nahezu zehn Prozent, den die Patienten aus eigener Tasche zur ärztlichen Behandlung beisteuern.

Aber: Eine steuernde Wirkung hat die Praxisgebühr heute kaum noch. Wenn man dies erreichen will, müssten Patienten spürbarer an ihren Behandlungskosten beteiligt werden: mit einer Gebühr je Arztbesuch, besser noch mit einer prozentualen Zuzahlung.

Doch dieses Ziel einer wirksamen Steuerung der Inanspruchnahme gerät in Konflikt mit der Vorgabe, Patienten, vor allem chronisch Kranke, nicht zu überfordern.

Bei Letzteren ist die Zuzahlung insgesamt auf ein Prozent des Einkommens begrenzt, bei allen anderen Patienten auf zwei Prozent. Solange dies nicht zur Disposition gestellt wird, ist eine Debatte um die Praxisgebühr wenig zielführend, weil dies in der Praxis zu nichts führt.

Wichtiger wäre es dagegen, bei einer ohnehin anstehenden Vergütungsreform für die Vertragsärzte zu überlegen, wie unsinnige Mengenanreize beseitigt werden können. Dazu gehören auch die Quartalsbudgets, die Ärzte zu mitunter nur betriebswirtschaftlich motivierten Optimierungsmanövern zwingen.

Lesen Sie dazu auch den Bericht: Wirbel um die Praxisgebühr

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gesundheitsreport der AOK Rheinland-Hamburg

Defizite beim Zusammenwirken von Haus- und Fachärzten

Lesetipps
Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Kein Weg zurück? Für die Atemwegsobstruktion bei COPD gilt dies seit einiger Zeit – laut GOLD-COPD-Definition – nicht mehr.

© Oliver Boehmer / bluedesign / stock.adobe.com

Lungenerkrankung

COPD: Irreversibilität nicht akzeptiert!

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung