Streitpunkt Klinikreform

Eiszeit zwischen KBV und Regierung

Der Graben zwischen der großen Koalition und der KBV vertieft sich: Die gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Maria Michalk, hat in einem Schreiben an die KBV-Vorstände einen für Dienstag angesetzten Gesprächstermin abgesagt.

Veröffentlicht:

BERLIN. Der Graben zwischen der großen Koalition und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vertieft sich. Die gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Maria Michalk (CDU), hat in einem Schreiben an die KBV-Vorstände Dr. Andreas Gassen und Regina Feldmann einen für den Dienstag (10. November) angesetzten Gesprächstermin abgesagt.

Als Grund führt Michalk eine Pressemitteilung der KBV zur Verabschiedung der Krankenhausstrukturreform am vergangenen Donnerstag (5. November) an.

KBV soll "polemische Kampagne" beenden

"Aufgrund der in der Pressemitteilung veröffentlichten Falschaussagen und der direkten Verleumdung der Gesundheitspolitik der großen Koalition sehe ich zurzeit keine Grundlage für konstruktive Gespräche zwischen der KBV und mir als Sprecherin der Arbeitsgruppe Gesundheit der CDU/CSU-Bundestagsfraktion", heißt es wörtlich in dem Brief, der der "Ärzte Zeitung" vorliegt.

Ganz zugeschlagen hat Michalk die Tür nicht. Sobald sich die KBV wieder auf dem Boden des fachlichen Austauschs befinde und ihre polemische Kampagne gegen die Ziele unserer Gesundheitspolitik beende, sei sie gerne bereit, den Dialog wieder aufzunehmen, schreibt Michalk.

Die KBV hatte in ihrer Pressemitteilung der Gesundheitspolitik ein "Armutszeugnis" ausgestellt. "Keine Strategie, kein Weitblick, nur eine Verschiebung von Geldern, die für die ambulante Versorgung der Patienten gebraucht werden, in die leeren Kassen von Krankenhäusern", hieß es darin wörtlich.

Die Politik verabschiede sich vom Grundsatz "ambulant vor stationär", kritisierte die KBV. Die prekäre Finanzsituation vieler Krankenhäuser solle durch einen Griff in die Taschen der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten gelindert werden. (af)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Modernisierung angemahnt

KV Westfalen-Lippe will Reform der Zulassungsverordnung

Abrechnungsanwendung „Adel“

Abrechnung: KVWL setzt bei Hybrid-DRG auf eigene Anwendung

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Kommunikationsexperte Sven Blumenrath

© Michaela Schneider

Gegen unerwartete Gesprächssituationen gewappnet

Tipps für MFA: Schlagfertigkeit im Praxisalltag

Geimpft mit Varilrix: Wie nun gegen Herpes zoster impfen?

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Geimpft mit Varilrix: Wie nun gegen Herpes zoster impfen?