Kommentar – Heil- und Hilfsmittelreport der Barmer

Erklärungsbedürftige Daten

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:

Diese Ausgabensteigerung kann auf den ersten Blick Alarmstimmung auslösen: Kostenzuwächse von zehn Prozent bei Hilfsmitteln und fünf Prozent bei Heilmitteln im Jahr 2016! Doch das Zahlenwerk, das die Barmer mit ihrem Report vorgelegt hat, bedarf einer politischen Einordnung.

Denn der Heil- und Hilfsmittelreport spiegelt die intensive Diskussion über die Versorgungsqualität in der GKV wider. Der Bundestag hat im April 2017 mit dem Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetz (HHVG) versucht, einen Preiswettbewerb einzufangen, der teilweise Wildwest-Manier angenommen hatte. So ist die Versorgung von Patienten etwa mit Inkontinenzwindeln kein Ruhmesblatt für die GKV gewesen. Der Gesetzgeber hat zu Recht die Versorgungsqualität in den Fokus gerückt. Bereits 2016, als sich die Beschwerden beim Petitionsausschuss des Bundestags türmten, ist diese Debatte von den Kassen aufgenommen worden – mit Folgen für die Ausgabenentwicklung.

Doch der Barmer-Report weist auch auf Forschungslücken hin. Warum kostet die Physiotherapie je Versichertem in Berlin 82 Euro im Schnitt, in Bremen aber 50 Euro? Der Gesetzgeber verlangt eine wirtschaftliche Versorgung. Doch dieses Recht der Versicherten darf nicht von Postleitzahlen abhängig sein.

Lesen Sie dazu auch: Heil- und Hilfsmittel: Barmer sagt Ausgabendynamik voraus

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