Seniorenheime

Erkrankungen der Augen oft unbehandelt

Mehr als die Hälfte der Bewohner in Heimen leidet an Sehstörungen, zeigt eine Studie.

Veröffentlicht:

BERLIN. Die augenärztliche Versorgung in Senioren- und Pflegenheimen lässt zu wünschen übrig. Bei 61 Prozent der Bewohner zeigen sich behandlungsbedürftige Befunde wie grauer Star. Zu diesem Ergebnis kommt die OVIS-Studie (ophtamologische Versorgung in Seniorenheimen), der Stiftung Auge – die bislang größte Studie zur augenheilkundlichen Versorgung von älteren Menschen in Seniorenheimen. Für die Studie untersuchten Ärzte von 14 deutschen Augenkliniken 600 Senioren aus 32 Heimen und analysierten mithilfe standardisierter Fragebögen deren Lebenssituation, Augenarztbesuche sowie den allgemeinen Gesundheitszustand der Bewohner. Die Befragten waren im Durchschnitt 83 Jahre alt.

"Bei über einem Drittel empfahlen die Ärzte den Senioren, sich innerhalb von zwei Monaten einem Augenarzt vorzustellen, sechs Prozent rieten sie, unmittelbar zum Arzt zu gehen", berichtete Professor Robert P. Finger von der Universitätsaugenklinik Bonn von den Ergebnissen der Studie in Berlin. Bewohner mit akut behandlungsbedürftigen Befunden waren mit 88 Jahren etwas älter als die ohne auffälligen Befund (81 Jahre). Der letzte Augenarztbesuch der Untersuchten lag im Durchschnitt vier Jahre zurück. Der Berufsverband der Augenärzte empfiehlt Patienten ab dem 40. Lebensjahr, ein bis zweimal jährlich zum Augenarzt zu gehen.

"Das entscheidende Problem ist das des Transports", so Dr. Peter Heinz. Dem Vorstandsmitglied der Stiftung Auge zufolge scheitert der Besuch eines Augenarztes häufig daran, dass Pflegeheime sich nicht für die Organisation eines solchen Transports verantwortlich fühlten. Zudem reicht nach Ansicht des Facharztes für Augenheilkunde die Qualifikation der Pfleger im Heim häufig nicht aus, um die Sehprobleme der Senioren zu erkennen. Als weitere Hürden für das Aufsuchen eines Augenarztes gaben die Befragten selbst fehlende Hilfe, fehlende subjektive Notwendigkeit und Kosten an. ( mam)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Sparanstrengungen in der GKV

MEZIS: Politik muss Pharmaunternehmen mehr in die Pflicht nehmen

Statistisches Bundesamt

Gender Pay Gap bleibt konstant

Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Mittlere Veränderung der BCVA zu verschiedenen Zeitpunkten (sekundärer Endpunkt)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Leichte Handhabung, korrekte Verabreichung

Aflibercept-Biosimilar in anwenderfreundlicher Fertigspritze

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
IVOM-Therapie mit Vabysmo® ab sofort noch effizienter

© Roche

Neovaskuläre altersabhängige Makuladegeneration (nAMD)

IVOM-Therapie mit Vabysmo® ab sofort noch effizienter

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Anzeige der Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ein älterer Herr, der einen medizinischen Fragebogen ausfüllt.

© buritora / stock.adobe.com

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Eine Ärztin hält einen Reagenzstreifen zur Analyse einer Urinprobe in der Hand.

© H_Ko / stock.adobe.com

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?