Kommentar – SmED

Es könnte ein Meilenstein werden

Ab 2020 sollen alle KVen eine telefonische Ersteinschätzung unter der Rufnummer 116117 anbieten. SmED könnte ein Meilenstein für das Gesundheitswesen werden.

Denis NößlerVon Denis Nößler Veröffentlicht:

Die Selbstverwaltung packt‘s an: Ab dem kommenden Jahr sollen alle KVen eine telefonische Ersteinschätzung unter der Rufnummer 116117 anbieten. Das Zauberwort lautet: SmED – eine Software zur strukturierten medizinischen Ersteinschätzung in Deutschland.

Wer hat‘s erfunden? Die Schweizer. Wer genau? Die vom Institut für Hausarztmedizin der Universität Bern, die mit ihren „Red Flags“ das wissenschaftliche Fundament dafür bereitet haben.

Was die deutsche Selbstverwaltung nun daraus macht, könnte ein Meilenstein für das Gesundheitswesen werden: Statt eines föderalen Klein-Kleins, in dem jede Region ihr eigenes Süppchen kocht, wird bundesweit ein einheitliches System eingeführt. Eines, das offenbar gar nicht so übel ist. Nicht nur die Eidgenossen haben damit schon lange Erfahrungen gesammelt, auch bei der KV Bremen ist SmED seit Februar im Einsatz. Zwischenbilanz: „außerordentlich positiv“.

Die KBV und ihr Zentralinstitut Zi haben sich eine langjährige Evaluation vorgenommen. Und im zehnköpfigen Beirat sitzen vier Hausärzte – gemeinhin das Fach für die medizinische Ersteinschätzung par excellence.

Wenn dann auch noch Modellprojekte wie das in Köln, wo die 112 und die 116117 vernetzt werden, bundesweit Schule machen, dann sind das wichtige Schritte auf dem Weg, dass nur noch Notfälle dort landen, wo sie tatsächlich hingehören.

Lesen Sie dazu auch: Notfallversorgung: SmED steht ab Januar 2020 zur Verfügung

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