WHO-Report

Europäer gesünder, Deutsche saufen zu viel

Wie gesund sind die Menschen in Europa? Die WHO hat dazu einen Report erstellt.

Veröffentlicht:
EIn Bierchen in Ehren... Die Deutschen genehmigen sich viel Alkohol im Vergleich zu anderen europäischen Ländern.

EIn Bierchen in Ehren... Die Deutschen genehmigen sich viel Alkohol im Vergleich zu anderen europäischen Ländern.

© [M] Werner Heiber / Fotolia | ajo

LONDON. Die Europäer leben länger und gesünder, aber viele können nicht von ihren Lastern lassen. Rauchen, Alkohol und Übergewicht seien in vielen Staaten ein Problem, geht aus dem neuesten Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für die Europäische Region hervor. Dazu zählen 53 Länder, vor allem in Europa, aber auch einige im Kaukasus und Zentralasien.

"In Deutschland liegt der Alkoholkonsum sehr hoch", sagte die WHO-Expertin Claudia Stein der Deutschen Presse-Agentur. Wer über 15 Jahre alt sei, trinke in der Europäischen Region durchschnittlich 8,6 Liter reinen Alkohol pro Jahr. "In Deutschland sind es aber 11 Liter." Spitzenreiter Litauen komme sogar auf 15,2 Liter. In Russland habe der Alkoholkonsum dagegen abgenommen (10,1 Liter) - parallel dazu sei die Zahl der Verkehrsunfälle zurückgegangen.

SCHWEIZ UND LUXEMBURG BEI LEBENSERWARTUNG TOP

"Die höchste Lebenserwartung in der Europäischen Region haben mit 83 Jahren die Schweiz und Luxemburg", sagte Stein. Mädchen und Jungen, die in Deutschland geboren werden, werden ihr zufolge im Durchschnitt 81 Jahre alt. "Damit liegt Deutschland im oberen Viertel der Statistiken. Das liegt unter anderem am guten Zugang zum Gesundheitssystem."

Auch die Impfraten hätten sich in Deutschland deutlich verbessert. "Sie liegen bei Masern inzwischen bei 97 Prozent", sagte die WHO-Abteilungsleiterin für Information, Evidenz, Forschung und Innovation. Schlusslicht sei die vom Krieg gebeutelte Ukraine mit 42 Prozent. "Masern sind eine potenziell tödliche Krankheit", so Stein.

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung in der Europäischen Region bringt zu viele Kilos auf die Waage - Tendenz steigend. "In den meisten Ländern waren mehr Männer als Frauen übergewichtig, doch litten mehr Frauen an Adipositas (extremem Übergewicht) als Männer", heißt es in der am Mittwoch in London veröffentlichten Studie. In Deutschland sorgen sich Experten um die Zunahme der Adipositas bei Kindern.

WHO positiv

Insgesamt zieht die WHO ein positives Fazit: In der Europäischen Region sei die Lebenswartung demnach binnen fünf Jahren um ein Jahr gestiegen. Vor allem die verfrühten Todesfälle durch die wichtigsten nichtübertragbaren Krankheiten – Krebs, Herzleiden, Diabetes und chronische Atemwegserkrankungen – gingen deutlich zurück; zuletzt um zwei Prozent pro Jahr.

Der Report zur Europäischen WHO-Region, zu der auch Länder wie Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan gehören, wird alle drei Jahre veröffentlicht. In dem Gebiet leben fast 900 Millionen Menschen.

Kürzlich im Fachjournal "The Lancet" vorgestellten Daten zufolge trinken Männer in den meisten Ländern deutlich stärker als Frauen. In der Folge ist demnach ein höherer Prozentsatz der Todesfälle bei Männern als bei Frauen auf Alkoholkonsum zurückzuführen. (dpa)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zur Niederlassungsförderung im Saarland

Landarztprogramme sind nur ein „Nice-to-have“

Das könnte Sie auch interessieren
Wie Zink das Immunsystem stärken kann

© Tondone | AdobeStock

Risikogruppen schützen

Wie Zink das Immunsystem stärken kann

Anzeige | Wörwag Pharma GmbH & CO KG
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Chronisch kranke Kinder

Mangelernährung frühzeitig erkennen und konsequent angehen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Danone Deutschland GmbH, Frankfurt/Main
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Multimodaler Ansatz zur Regeneration der Darmbarriere

© Steffen Kögler / stock.adobe.com

Reizdarmsyndrom und Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Multimodaler Ansatz zur Regeneration der Darmbarriere

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Wie ein gutes Offboarding gelingt

Wenn Mitarbeiter gehen: Praxisteams sollten diese acht Punkte beachten

Lesetipps