Organspende

FDP kritisiert AOK

Die AOK stoppt ihre Infokampagne zur Organspende - wegen des Skandals in Göttingen und Regensburg. Bei der Politik kommt dieses Vorgehen gar nicht gut an.

Veröffentlicht:

BERLIN (nös). Aus der FDP-Bundestagsfraktion ist Kritik an dem Chef des AOK-Bundesverbands, Jürgen Graalmann, laut geworden.

Graalmann hatte am Wochenende angekündigt, die Informationskampagne der AOK zur Organspende zu stoppen.

Er begründete den Schritt der Ortskrankenkassen damit, dass der Skandal von Göttingen und Regensburg zu großen Irritationen in der Bevölkerung geführt habe. Zunächst brauche es nun Aufklärung und mehr Transparenz.

Diesen Schritt kritisierte die FDP-Bundestagsabgeordnete Gabriele Molitor: "Die AOK wird der Verpflichtung gegenüber ihren Patienten nicht gerecht, wenn sie statt aufzuklären die Bürger weiter verunsichert."

Die Kassen entzögen sich ihrer Verantwortung, sagte die Transplantationsexpertin der FDP-Fraktion am Montag in Berlin.

Graalmann hatte am Wochenende zudem ausdrücklich offen gelassen, ob der Kampagnenstopp über den November hinausgehen soll.

Ab dann sollen die Krankenkassen in einem ersten Schritt alle Versicherten über die Organspende informieren, wie es der Bundestag im Frühjahr im Rahmen der Novelle des Transplantationsgesetzes beschlossen hatte.

Molitor: "Dass sie ausdrücklich offen lassen, ob sie damit Anfang November, zum Inkrafttreten des neuen Transplantationsgesetzes, beginnen werden, ist eine offene Konfrontation mit dem Gesetzgeber."

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Organspende

Neue Regeln sollen mehr Nierenspenden ermöglichen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen