Familie soll Kampf gegen Herzinsuffizienz unterstützen

AOK bietet Patienten ein Jahr lang ein individuelles Angebot an, das auch Partner und Angehörige einbezieht. Änderung der Lebensgewohnheiten stehen im Fokus.

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:
Tipps zum Ernährungsverhalten sind ein Schwerpunkt des AOK-Programms "Herz plus".

Tipps zum Ernährungsverhalten sind ein Schwerpunkt des AOK-Programms "Herz plus".

© PhotoDisc

HAMBURG. Die AOK will Versicherte mit Herzinsuffizienz in Hamburg über die Gesundheitsinitiative Herz plus persönlich betreuen und aktiv unterstützen. Jeder Betroffene erhält ein Jahr lang ein individuelles Angebot aus Beratung und Begleitung, das Partner und Familie einbezieht.

Im Mittelpunkt der Betreuung steht die regelmäßige individuelle Bewegung. Durch die Initiative sollen Patienten lernen, mit ihrer Erkrankung zu leben und durch eine Umstellung des Alltagsablaufes ihre Lebensqualität zu erhalten.

"Das Programm Herz plus soll den Gesundheitszustand der Patienten möglichst lange stabil halten und die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessern", sagte Cornelia Prüfer-Storcks, Mitglied des Vorstands der AOK Rheinland/Hamburg. Hamburgs Ärzte sind bereits über die Initiative informiert worden, auch mehrere Tausend Versicherte haben ein persönliches Schreiben zu diesem Angebot erhalten. Zunächst erfragen so genannte Gesundheitsberater den Gesundheitszustand und die Lebensweise der Versicherten. Die Teilnehmer bekommen Bewegungsangebote, Tipps zum Ernährungsverhalten und erhalten einen Plan mit individuellen Angeboten für Aktivitäten wie etwa Herz-Sportgruppen.

Ziel der AOK ist es, die ärztliche Behandlung durch gezielte Angebote der Sekundärprävention zu unterstützen. Während des Programms stehen die Gesundheitsberater anfangs einmal wöchentlich in Kontakt mit den Teilnehmern, danach alle 14 Tage und anschließend in einem individuellen Turnus.

Herzinsuffizienz lag in den vergangenen Jahren in Deutschland bei Frauen an zweiter Stelle der häufigsten Todesursachen, bei Männern an vierter Stelle. Besonders im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung sind häufige Krankenhaus-Aufenthalte an der Tagesordnung. In Hamburg leiden rund 60 000 Menschen an Herzinsuffizienz.

Die Initiative wird durch die Herzstiftung, die Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung, den Bundesverband der Niedergelassenen Kardiologen und die Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen unterstützt. Die Schirmherrin der Deutschen Herzstiftung, Barbara Genscher, hat auch die Schirmherrschaft von Herz plus übernommen. Das Projekt wird auch an vier Standorten in NRW betrieben.

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