Appell

Politiker der Ampelkoalition: Frauengesundheit stärker in den Fokus nehmen

Diskriminierung, Flucht, Klimakrise: Gesundheitspolitiker der Ampelkoalition mahnen zum Weltfrauentag, die Gesundheit von Frauen stärker auf die politische Agenda zu setzen.

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Schwere Last mit gesundheitlichen Folgen: In Nepal sind vor allem Frauen damit beschäftigt, die verheerenden Folgen der beiden Erdbeben von 2015 zu beseitigen.

Schwere Last mit gesundheitlichen Folgen: In Nepal sind vor allem Frauen damit beschäftigt, die verheerenden Folgen der beiden Erdbeben von 2015 zu beseitigen.

© picture alliance / Jürgen Schwenkenbecher | Jürgen Schwenkenbecher

Berlin. Zum Weltfrauentag am 8. März haben Ampelpolitiker dazu aufgerufen, das Thema Frauengesundheit stärker in den Blick zu nehmen. Geschlechtergerechtigkeit und die Selbstbestimmung aller Frauen und Mädchen seien „grundlegend für die Verwirklichung der globalen Gesundheitsziele“, schreiben der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Fraktion und Vorsitzende des Bundestags-Unterausschusses zu globaler Gesundheit, Professor Andrew Ullmann, und der Vize-Ausschussvorsitzende Johannes Wagner von den Grünen in einer gemeinsamen Mitteilung.

Noch immer gebe es eine strukturelle Diskriminierung von Frauen, die dazu führe, dass Frauen gesundheitlich unnötig belastet und geschädigt würden, so Ullmann. Dabei dürfe man sich nicht durch die vor allem in Industrieländern höhere Lebenserwartung von Frauen im Vergleich zu Männern täuschen lassen. „Hohe Müttersterblichkeit, Genitalverstümmlung, sexuelle Gewalt und deren psychische Folgen sind vermeidbar und müssen bekämpft werden.“

Ullmann: Brauchen Booster für die Forschung

Auch die geschlechterspezifische Gesundheitsforschung benötige „einen Booster“, so der Infektiologe. Die Frage der Frauengesundheit sei keine Frage „der Gleichheit, sondern der Gerechtigkeit und auch der wirtschaftlichen Notwendigkeit“.

Wagner betonte, die größte Gesundheitsgefahr im 21. Jahrhundert liege in der Klimakrise. Betroffen seien zwar alle Menschen, aber nicht alle gleich. So stürben Frauen bei Extremwetterereignissen mit einer 14-mal höheren Wahrscheinlichkeit als Männer. Frauen seien zudem häufiger von Mangelernährung und Wasserknappheit betroffen.

Mehr als 20 Millionen Menschen müssten jedes Jahr klimabedingt aus ihrer Heimat fliehen. Knapp 80 Prozent seien Frauen, die auf der Flucht häufig sexuelle Gewalt erlebten, so Wagner. Frauen müssten daher auch stärker in internationale Klimaverhandlungen einbezogen werden. (hom)

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