"Fühle mich wie in der Bananenrepublik"

BERLIN (af). Eine bundeseinheitliche Regelung für den Paragrafen 116b SGB V hat Boris Robbers gefordert. "Es darf nicht sein, dass die Umsetzung des Gesetzes von den Launen regionaler Verbandsfunktionäre abhängt", sagte der für die Krankenhäuser zuständige Referatsleiter im niedersächsischen Sozialministerium auf dem Krebskongress in Berlin.

Veröffentlicht:

Die Öffnung der Krankenhäuser für die ambulante Versorgung von Patienten mit seltenen Krankheiten oder besonderen Krankheitsverläufen, verbessere den Zugang von Patienten zu medizinischen Leistungen und sei wirtschaftlich.

Robbers berichtete über die Schwierigkeiten, den Paragrafen in Niedersachsen umzusetzen. Sowohl bei der Kassenärztlichen Vereinigung als auch bei den gesetzlichen Krankenkassen stoße das Ministerium auf ablehnende Haltungen. Die Vertretung der Vertragsärzte habe den Krankenhäusern gedroht, "per Einweisungsverhalten gegenzusteuern".

In Niedersachsen sind von 385 Anträgen bislang 31 genehmigt, darunter 18 für onkologische Behandlungen. Im Nachbarland Schleswig-Holstein ist dagegen weniger Sand im Getriebe. Fast alle Anträge seien abgearbeitet, berichtete Ludger Büttmann aus Kiel. An acht Standorten im Land böten Krankenhäuser ambulante Leistungen vor allem in der Onkologie an.

Es sei ein schlechtes Zeugnis für den Föderalismus in Deutschland, dass ein Gesetz regional parzelliert unterschiedlich umgesetzt werde. Er fühle sich wie in einer Bananenrepublik, sagte Professor Michael Hallek von der Universitätsklinik Köln bei der Veranstaltung "Verbesserung der Versorgung durch Verzahnung der Sektoren". Deutschlandweit sind rund 3500 Anträge nach Paragraf 116 b in der Pipeline. 1045 sind genehmigt.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

„ÄrzteTag“-Podcast

Das Gesundheitssystem ist kein KaDeWe-Buffet, oder, BVKJ-Präsident Hubmann?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Drei alltagstaugliche Techniken

Schlagfertiger werden: Tipps für das Praxisteam

„Ich mag es, wenn viel los ist“

Ärztin, Mutter, Forscherin: Diana Ernst tanzt gerne auf vielen Hochzeiten

Lesetipps
Ein Vater und seine Tochter sitzen am Steg eines Badesees

© Patrick Pleul/dpa

Epidemiologisches Bulletin

Steigende Temperaturen sorgen für Ausbreitung von Vibrionenarten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung