Neues Chronikerprogramm

G-BA-Mitglied Maag: DMP Adipositas kann wichtiger Baustein werden

Karin Maag vom Gemeinsamen Bundesausschuss setzt auf rasche Vertragsabschlüsse zwischen KVen und Kassen zum DMP Adipositas. Erst dann könne das Programm seine Wirkung in der Versorgung entfalten, sagt sie der Ärzte Zeitung.

Veröffentlicht:
Karin Maag

„DMP Adipositas wird ein wichtiger Baustein sein, um Menschen mit krankhaftem Übergewicht besser zu versorgen“: G-BA-Unparteiische Karin Maag.

© GBA

Berlin. Das neue Chronikerprogramm Adipositas für Erwachsene kann nach Einschätzung von Karin Maag, unparteiisches Mitglied im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), ein „wichtiger Baustein“ in der Versorgung von Menschen mit krankhaftem Übergewicht werden. Sie hoffe daher, „dass es nach dem noch ausstehenden Inkrafttreten des Beschlusses auch schnell zu Vertragsabschlüssen zwischen Kassenärztlichen Vereinigungen und Krankenkassen kommt“, sagte Maag der Ärzte Zeitung am Donnerstag.

„Erst wenn diese Verträge vorliegen, können sich Versicherte einschreiben und das DMP Adipositas kann seine Wirkung entfalten“, betonte Maag, die auch Vorsitzende des Unterausschusses DMP beim Bundesausschuss ist. In Deutschland gelten etwa 25 Prozent aller Erwachsenen als stark übergewichtig. Der Abschluss von DMP ist für die Kassen bisher freiwillig.

„Krankheitsverlauf positiv beeinflussen“

Mit der kürzlich erfolgten positiven Rückmeldung zum DMP-Beschluss des G-BA durch das Bundesgesundheitsministerium (BMG) als Rechtsaufsicht sei ein weiterer Schritt genommen, „um den Einstieg in die Regelversorgung für Menschen mit einer Adipositas zu ermöglichen“.

Wie bei allen anderen Behandlungsprogrammen gehe es auch beim DMP Adipositas darum, den Krankheitsverlauf der chronischen Erkrankung durch ein „strukturiertes, bedarfsorientiertes und leitliniengerechtes Angebot positiv zu beeinflussen und die Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen“, so Maag.

Ausschluss von Lifestyle-Präparaten

Der G-BA habe sich allerdings auch hier an gesetzliche Vorgaben – vor allem im Bereich der Arzneimittel-Therapie – zu halten. „Das heißt, sogenannte Lifestyle-Arzneimittel können zumindest bislang wegen des gesetzlichen Verordnungsausschlusses auch im Rahmen eines DMP nicht eingesetzt werden“, betonte Maag.

Derzeit berate die gemeinsame Selbstverwaltung über ein weiteres Chronikerprogramm, das sich speziell an Kinder und Jugendliche mit einem krankhaften Übergewicht wenden soll. Einen Beschluss erwarte sie im vierten Quartal dieses Jahres, so Maag. (hom)

Mehr zum Thema

Kommentar zur Ärztetagsdebatte

Kleines Karo statt klare Koordination der Versorgung

Kritik an Regierungsplänen

G-BA-Chef Hecken: Ärzten droht Burn-out nicht vom Geldzählen!

Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

In Zahlen

Ärztemangel? Wir haben mal nachgerechnet

Lesetipps
„Kein Krankenhaus kennt momentan seine Zukunftsperspektive“: Der unparteiische Vorsitzende des G-BA, Professor Josef Hecken.

© Rolf Schulten

Kritik an Regierungsplänen

G-BA-Chef Hecken: Ärzten droht Burn-out nicht vom Geldzählen!