Chronische Schmerzen

GEK-Chef fordert bessere Vernetzung

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LEIPZIG. Mehr als 170.000 Menschen in Sachsen müssen sich wegen chronischer Schmerzen ärztlich behandeln lassen.

Wie die Barmer GEK mitteilte, sind das 4,2 Prozent aller gesetzlich Versicherten im Freistaat und mehr als doppelt so viele wie noch vor zehn Jahren. Bundesweit liegt der Anteil der Schmerzpatienten den Angaben zufolge bei genau vier Prozent.

Der Landesgeschäftsführer der Barmer GEK, Paul-Friedrich Loose, mahnte eine bessere Vernetzung der medizinischen Fachgebiete an.

"Viele Patienten erleben eine Odyssee, bis ihnen geholfen werden kann", sagte Loose. Eine durchgängige Versorgungskette sei nötig: "Beginnend beim Hausarzt als Lotsen, bis hin zu einer gezielten multimodalen Schmerztherapie."

Chronischer Schmerz sei eine eigenständige Erkrankung, die sehr spezifisch behandelt werden müsse, sagte Loose weiter. Doch in Sachsen gebe es lediglich rund 100 niedergelassene Ärzte mit einer Spezialisierung für schmerztherapeutische Behandlungen. Weil ambulante Strukturen fehlten, finde die multimodale Therapie fast ausschließlich stationär statt.

Loose warnte, der chronische Schmerz bringe nicht nur eine Einschränkung in der Lebensqualität mit sich, sondern begünstige auch Folgeerkrankungen.

So steige bei Patienten mit ständigen Knie- oder Rückenschmerzen das Risiko für Diabetes, Übergewicht oder Bluthochdruck. Außerdem müssten chronische Schmerzpatienten 70 Prozent mehr Arzneimittel einnehmen als andere Versicherte, da sei die Gefahr der Neben- und Wechselwirkungen hoch. (lup)

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