Garg: Gesundheitsreform zauber keine Ärzte her

NEUMÜNSTER (di). Das Versorgungsstrukturgesetz allein wird den Ärztemangel im Norden nicht lösen - diese ehrliche Aussage fordert Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Dr. Heiner Garg von der Politik.

Veröffentlicht:

"Ich sehe erheblichen Nachbesserungsbedarf", erklärte Garg auf einer KV-Veranstaltung in Neumünster. Ihn stört, dass zu viele Politiker den Eindruck erwecken, als könnten per Gesetz Zustände wie vor zehn Jahren in der Gesundheitsversorgung wiederhergestellt werden.

"Das funktioniert nicht. Auch ein Gesetz kann 900 fehlende Hausärzte in Schleswig-Holstein nicht herzaubern", stellte Garg klar. Er sieht die politische Herausforderung darin, mit den nicht zu leugnenden Rahmenbedingungen Versorgung zu gestalten.

Versprechungen wie etwa eine Ausweitung des Leistungskatalogs dagegen hießen für ihn, den Menschen etwas vor zu machen: "Es wird Zeit, dass Politik das auch ehrlich sagt."

Trotz Kritik sieht Garg Chancen im Gesetz. Als Beispiel nannte er Anreize für Ärzte zur Niederlassung in unterversorgten Regionen, die Lockerung der Residenzpflicht und eine flexiblere Bedarfsplanung. Die Regionalisierung und eine größere Verantwortung der Länder befürwortet Garg ebenfalls.

Einig zeigte er sich mit KV-Chefin Dr. Ingeborg Kreuz in der Einschätzung, dass die Aufsicht nicht stärker in die Aufgaben der Selbstverwaltung eingreifen sollte. Garg gab ein klares Bekenntnis zur Selbstverwaltung ab.

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Profilansicht eines Mannes in das die Anatomie der Nase, nasennebenhöhlen und des Mundes und Rachens eingezeichnet sind.

© svetazi / stock.adobe.com

Dreiarmige Interventionsstudie

Sinus-Operation lohnt sich offenbar bei chronischer Rhinosinusitis

Ein Vorteil der Lebendspende ist, dass man sie schon vor Beginn der Dialyse machen darf.

© picsfive / stock.adobe.com

Interview zu Lebendnierenspenden

Beratungsfall Organspende: Warum Hausärzte hier besonders gefragt sind