Köhler-Nachfolge

Gassen ist neuer KBV-Chef

Die KBV hat einen neuen Chef: Dr. Andreas Gassen wird Nachfolger von Dr. Andreas Köhler. Überrascht hätte nur ein anderes Ergebnis.

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Neuer KBV-Chef: Dr. Andreas Gassen (Archivbild).

Neuer KBV-Chef: Dr. Andreas Gassen (Archivbild).

© Florian Schuh / dpa

BERLIN. Dr. Andreas Gassen ist neuer Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Die Vertreterversammlung wählte den Düsseldorfer Orthopäden am Freitag in Berlin mit deutlicher Mehrheit. Gassen folgt auf Dr. Andreas Köhler, der Anfang des Jahres seinen Rücktritt erklärt hatte. Der langjährige KBV-Chef hatte im vergangenen Herbst einen Herzinfarkt erlitten.

Zunächst wurde Gassen von 35 der 60 Vertreter in den KBV-Vorstand gewählt, 25 stimmten mit Nein. Für die Wahl erforderlich waren mindestens 31 Stimmen. Gassen hatte keinen Gegenkandidaten.

Anschließend wurde er mit 41 Ja-Stimmen von 57 gültigen Stimmen zum neuen KBV-Vorsitzenden gewählt. Nötig wären 29 Stimmen gewesen, da Gassen selbst nicht wählen durfte. Haus- und Fachärzte besetzen die VV gleichstark mit je 24 Vertretern. Die weiteren zwölf Sitze entfallen zu gleichen Teilen auf die psychologischen und ärztlichen Psychotherapeuten.

Der VV-Vorsitzende Hans-Joachim Weidhaas nannte das Votum ein "absolut überzeugendes Wahlergebnis". Facharzt Gassen nahm seine Wahl an: "Ich nehme die Wahl an und bedanke mich für das Ergebnis", sagte er vor der Vertreterversammlung.

Er wolle die Einigkeit in der KBV wiederherstellen: "Wir müssen die Phase der inneren Auseinandersetzung überwinden." Damit bezog er sich auf den seit Monaten schwelenden Konflikt im Vorstand.

Er sei fest davon überzeugt, diese Schwierigkeiten überwinden zu können, schließlich sei er "eine rheinische Frohnatur". Es werde wahrscheinlich Dissens geben, dieser müsse dann ausgeräumt werden.

Darüber hinaus seien die Herausforderungen der Zukunft zu wichtig: Dazu zähle die Sicherung der wohnortnahen ambulanten Versorgung in Deutschland vor dem Hintergrund der gewaltigen demografischen Veränderungen genauso wie die Entwicklung von Strategien und Maßnahmen gegen drohenden Ärztemangel.

Die Arbeit in seiner Praxis in Düsseldorf werde er wohl deutlich reduzieren müssen, "falls ich sie überhaupt noch ausüben kann", sagte Gassen. Sein Amt als Präsident des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie werde er niederlegen.

Bei der Neuwahl zum Vorsitz im Spitzenverband der Fachärzte wolle er nicht erneut antreten. "Als Vorstände der KBV müssen wir unseren berufspolitischen Hut an der Garderobe abgeben", betonte Gassen. Seit 2011 ist er stellvertretender Vorsitzender der KBV-VV.

Gassen ist zunächst für drei Jahre gewählt: Die laufende 14. Amtsperiode des Vorstands endet am 31. Dezember 2016. (nös/sun/af)

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