Gastroenterologen warnen vor stiller Rationierung

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BERLIN (ble). Der Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands (BNG) hat vor einer "stillen Rationierung für Krebspatienten" mit metastasiertem Kolorektalkarzinom gewarnt. Auslöser ist die Absicht des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA), die medikamentöse Therapie dieser Patienten an ein so genanntes Zweitmeinungsverfahren zu koppeln (wir berichteten).

Behandelnde Onkologen sollen ihre Therapieempfehlung nach dem mit der Gesundheitsreform 2007 eingeführten Paragraf 73d SGB V künftig durch einen "Arzt für besondere Arzneimitteltherapie" bestätigen lassen. Eine endgültige Entscheidung soll im Frühjahr 2010 fallen.

"Ohne hinreichende Begründung" werde damit ein Genehmigungsverfahren für die Verordnung von zugelassenen Arzneimitteln in den sensiblen Entscheidungsprozess der Therapieplanung eingeführt, so die BNG-Expertin Professor Birgit Kallinowski. "Entgegen den zugrunde gelegten Annahmen lässt sich weder eine mengenmäßig relevante Fehlverordnung noch eine unangemessene Gefährdung der Patientensicherheit belegen", kritisiert sie. Der Verband vermutet rein wirtschaftliche Gründe hinter der Vorfestlegung des GBA.

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