Malta

Generika-Anbieter und Medizintouristen im Blick

Die Regierung in Malta investiert kräftig in den Ausbau der maltesischen Gesundheitswirtschaft, um diese noch attraktiver zu machen.

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VALLETTA. Der kleine Inselstaat Malta treibt massiv den Ausbau seiner Gesundheitswirtschaft voran. Vor allem Forschung und Entwicklung sowie der Medizintourismus sollen von den Investitionen profitieren.

Malta genießt seit Jahrhunderten einen besonderen Ruf im Bereich der Krankenpflege. Die vom Malteserorden im 16. Jahrhundert begründete Tradition einer hochwertigen Krankenversorgung wird bis heute fortgeführt. Maltas Gesundheitssystem gilt als eines der besten der Welt.

Wie die deutsche Außenhandelsagentur Germany Trade & Invest (gtai) informiert, hat Malta seit seinem EU-Beitritt im Jahr 2004 auch als Produktionsstandort von Pharmaunternehmen - insbesondere Generikaherstellern - an Signifikanz gewonnen.

Eine Reihe von internationalen Unternehmen, darunter Actavis, Siegfried Generics, Medichem und Combino Pharm produzieren in Malta Generika. Auch Medizintechnikhersteller wie Baxter und Cardinal Health betreiben Produktionsstandorte auf der Insel.

Großzügige Steuersystem

Malta bietet laut gtai aufgrund seiner Patentgesetze gute Voraussetzungen für die Herstellung von Generika: Pharmaunternehmen dürfen auf Basis der sogenannten Bolar-Provision alle wichtigen Vorbereitungsschritte - darunter die Entwicklung und Prüfung der Arzneimittel sowie die Beantragung aller notwendigen Zulassungsgenehmigungen - vor dem Patentablauf des Wettbewerbers durchführen, damit das Produkt nach Patentablauf schnell auf den Markt gebracht werden kann.

Hinzu komme das großzügige Steuersystem, in dem unter anderem Erträge durch Patentlizenzvereinbarungen zu einem vergünstigten Satz versteuert würden und auf Investitionen Steuergutschriften bis zu 50 Prozent möglich seien.

Die maltesische Regierung wolle das hohe Niveau des Gesundheitswesens erhalten. Der neue Life Sciences Park, der sich kurz vor der Fertigstellung befinde, bilde das wichtigste Projekt zur Stärkung der Branche.

Der Bau des Zentrums für insgesamt 38 Millionen Euro neben dem Mater Dei Krankenhaus, dem Onkologie-Zentrum sowie der Universität soll einen Impuls für Forschung und Entwicklung (FuE) geben.

Darüber hinaus sollen dieses Jahr neue Steuergutschriften für FuE-Ausgaben eingeführt werden. Damit könne der komplette Produktentwicklungszyklus von der Forschungsphase bis hin zur Produktion zu günstigen Bedingungen abgedeckt werden.

In puncto Medizintourismus will die Regierung in das Gesundheitssystem investieren, um die Attraktivität des Landes für wohlhabende Patienten aus dem Ausland zu erhöhen.

Ein Vorteil sei das mehrsprachige Personal, das problemlos mit Patienten aus Großbritannien und der arabischen Welt kommunizieren könne. Auch Russland gelte als wichtiger Zielmarkt. (maw)

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