Gesundheitsbranche gewinnt weiter an Bedeutung

Das Gesundheitswesen ist nicht nur eine Zukunftsbranche, sondern auch beschäftigungsintensiv. Dies könnte aber schon in wenigen Jahren zu Problemen führen.

Von Jürgen Stoschek Veröffentlicht:
Der Bedarf an Arbeitskräften wird immer mehr zunehmen. © carlosseller / fotolia.com

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NÜRNBERG. Die Ansprüche der Bevölkerung an das Gesundheitswesen und an die Medizin werden weiter steigen, prognostiziert der Leiter der Grundsatzabteilung im Bundesgesundheitsministerium, Christian Weber. Das schaffe neue Arbeitsplätze. Je knapper das Arbeitsangebot aufgrund der demografischen Entwicklung werde, um so größer werde jedoch die Konkurrenz zwischen dem Gesundheitswesen und anderen Wirtschaftszweigen, sagte Weber bei der Bayerischen Gesundheitskonferenz 2010, veranstaltet von der Unternehmensberatung RS Medical Consult in Kooperation mit der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft und mit Unterstützung von Novartis. "Wir werden uns deshalb auch damit beschäftigen müssen, wie wir die Attraktivität der einzelnen Berufe im Gesundheitswesen steigern können", sagte Weber. Das betreffe nicht nur die Ärzte, sondern etwa auch die Alten- und Krankenpflege. Er habe allerdings Zweifel an Prognosen, wonach bereits 2030 schon 20 Prozent der Erwerbstätigen in der Gesundheitswirtschaft tätig sein werden.

Dass die Gesundheitswirtschaft weniger von der Globalisierung betroffen und weniger konjunkturabhängig ist, sei ein wesentlicher wirtschaftspolitischer Vorteil. Die Dienstleistungen würden überwiegend regional und vor Ort erbracht und wirkten deshalb auch in der Region, erklärte Weber. Allerdings seien Pharma und Medizintechnik sehr exportintensiv. Der Exportüberschuss der Gesundheitswirtschaft liege denn auch bei über acht Milliarden Euro. Die Gesundheitsversorgung gewinne auch vor dem Hintergrund einer längeren Lebensarbeitszeit an Bedeutung. "Wenn wir wollen, dass die Menschen künftig bis 67 arbeiten sollen, dann müssen wir auch dafür sorgen, dass sie entsprechend gesundheitlich leistungsfähig sind", sagte Weber. Hier seien vor allem betriebliche Präventionsprogramme gefragt.

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