Gesundheitsfonds: Verwaltungskosten drastisch gestiegen

MÜNCHEN (sto). Die Kosten für die Verwaltung des Gesundheitsfonds beim Bundesversicherungsamt (BVA) haben sich nach Angaben der bayerischen Betriebskrankenkassen von 2010 auf 2011 nahezu verdoppelt, und zwar von drei auf fünf Millionen Euro.

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Die Zuteilungen für die einzelnen Kassenarten seien im Vergleich zum alten Risikostrukturausgleich jedoch annähernd gleich geblieben, teilte Sigrid König, Vorstand des BKK Landesverbandes Bayern, in München mit. Auch bei jeder einzelnen Krankenkasse sei der Verwaltungsaufwand erheblich gestiegen.

Für jede Datenlieferung an das BVA würden bei den Gesetzlichen Krankenkassen für die rund 73 Millionen Versicherten 655 Millionen Arzneimitteldaten, 94 Millionen stationäre Diagnosen und 1,8 Milliarden ambulante Diagnosen aufbereitet und gemeldet, erklärte König. Dieses System sei sowohl fehler- als auch manipulationsanfällig.

Der Gesundheitsfonds hemme Innovationen in der GKV, kritisierte König. Mit der Einführung des morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleichs, des Gesundheitsfonds und Einheitsbeitragssatzes sei die Gesetzliche Krankenversicherung um wesentliche Wettbewerbsparameter beraubt worden.

"Der einst erfolgreich für das Gesundheitswesen entwickelte Motor namens Wettbewerb wurde lahmgelegt, weil infolge einer missglückten Reform zu viel Sand am Getriebe reibt. In der GKV ist der Wettbewerb um innovative Angebote festgefahren wie seit 1996 nicht mehr", sagte König.

Zugleich appellierte König an die Bundesregierung, ihr Koalitionsversprechen einzulösen und den Solidarausgleich unter den Kassen wieder transparenter, gerechter und damit versichertenfreundlich zu organisieren.

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