Gesundheitsstreit geht weiter: Söder kontra Rösler

Veröffentlicht:

BERLIN (dpa). Auch nach der Einigung der schwarz-gelben Koalition auf höhere Krankenkassen-Beiträge geht der Streit über die Gesundheitspolitik weiter. Im Gegensatz zu Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) hält sein bayerischer Amtskollege Markus Söder (CSU) die Pläne nur für kurzfristig ausreichend. "Die jetzige Reform kann nur ein Zwischenschritt sein", sagte Söder dem "Spiegel". Er sei "skeptisch", dass sich die Finanzlage der Kassen über das Jahr 2011 hinaus durch die Reform verbessert. "Wahrscheinlich müssen wir dann wieder über die Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung nachdenken." Söder sagte, keiner könne "unbegrenzt Kosten auf die Versicherten übertragen". Als Kompromiss sei die Reform zwar tragbar. "Langfristig bleibt es aber sicher bei unterschiedlichen gesellschaftspolitischen Auffassungen von Gesundheitspolitik" zwischen FDP und CSU. Die Pläne für die Zusatzbeiträge seien noch vage. "Wie das in der Praxis funktionieren soll, ist noch unklar."

Gegenwind auch aus den Reihen der CDU-Ministerpräsidenten: Sachsens Regierungschef Stanislaw Tillich kritisierte das Vorhaben, dass Hausärzte durch die geplanten Hausarztverträge nicht mehr verdienen sollen - außer in Bayern und Baden-Württemberg, wo die Versorgungsverträge bereits in Kraft sind. "Das alles ist ein Vorschlag, kann aber garantiert nicht das Ergebnis sein."

"Wir haben keinen großen Wurf gelandet", sagte Baden-Württembergs Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Allerdings sieht er die zusätzliche Belastung der Arbeitnehmer durch höhere Kassenbeiträge als gerechtfertigt an. Die Arbeitnehmer hätten von der Halbierung der Beiträge zur Arbeitslosenversicherung profitiert. Grundsätzlich müsse man sich darauf einstellen, mehr für Gesundheit auszugeben.

Lesen Sie dazu auch: Arznei-Spargesetze passieren Bundestag und Länderkammer Koalition lobt sich für ihr Arzneispar-Gesetz Rösler bei Maybrit Illner: Wie unsere Elf in der Defensive stecken geblieben

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Prostatektomie

Roboterassistierte Chirurgie senkt Komplikationsraten

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wie kann man Impfskeptiker überzeugen?

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Wie kann man Impfskeptiker überzeugen?

Mammografie-Screening bei einer Patientin

© pixelfit / Getty Images / iStock

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren

Ein Mann greift sich an den Fuß.

© Jan-Otto / Getty Images / iStock

Therapievergleich

Akuter Gichtanfall: Am Ende machen alle Wirkstoffe ihren Job