Gesundheitsversorgung soll doch nicht grenzenlos sein

LUXEMBURG (spe/taf). Mehrere EU-Gesundheitsminister wollen den Geltungsbereich der geplanten EU-Richtlinie zur grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung einschränken. Dies machten die Regierungsvertreter bei einem Treffen in Luxemburg deutlich.

Veröffentlicht:

Ausgeschlossen werden soll nach dem Willen von Deutschland und Österreich zum Beispiel die Langzeitpflege. Vertreter anderer EU-Mitgliedstaaten verlangten, dass auch Organtransplantationen sowie rein privatrechtlich erbrachte medizinische Leistungen nicht unter die Vorschriften fallen sollen.

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) betonte, dass die Bundesregierung den Ausschluss der Langzeitpflege zur Voraussetzung für ihre Zustimmung zur Richtlinie machen werde. Schmidt begrüßte das Votum des Europäischen Parlaments, Leistungen der Langzeitpflege von der Richtlinie auszuschließen.

EU-Gesundheitskommissarin Androulla Vassiliou sicherte zu, für entsprechende Rechtsklarheit zu sorgen. Nicht einverstanden zeigte sich Vassiliou mit der Forderung der Minister, einen Genehmigungsvorbehalt für stationäre und kostenintensive Leistungen einzuführen. Dies widerspreche dem Ziel der Richtlinie.

Außerdem wollen die Gesundheitsminister die direkte Patienteninformation über Arzneimittel verbessern und Fälschungen vorbeugen. Einheitliche Sicherheitsmerkmale und ein abgestimmtes Kontroll- und Inspektionssystem soll es einfacher machen, die Herkunft von Arzneien zurückverfolgen zu können.

Umstritten bleibt dagegen der Vorschlag der EU-Kommission, den Arzneiherstellern zu erlauben, Patienten direkt zu informieren. Eine Einigung zur Patienteninformation über Arzneimittel sowie zur Richtlinie zur grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung wird während der schwedischen EU-Ratspräsidentschaft erwartet. Diese beginnt am 1. Juli.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Befragung in 22 Ländern

STADA-Report: Anteil der Vorsorge-Muffel ist gestiegen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Mitarbeiterführung und Teamentwicklung

MFA-Tag: Motivationsbooster fürs Praxisteam

Lesetipps
HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung