Fachgespräch

Grüne setzen auf Vernetzung und Prävention

Kommunen als Gesundheitsversorger. Die Fraktion der Grünen hat in die Zukunft geblickt.

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BERLIN. Soziale Ungleichheit und unterschiedliche Lebenschancen in der gleichen Stadt oder Region sind keine relevanten Themen in der Debatte um die Versorgung mit Gesundheitsdienstleistungen. Darauf hat Helmut Hildebrandt beim Fachgespräch "Perspektiven für kommunale Gesundheitslandschaften" der Fraktion der Grünen im Bundestag hingewiesen.

In Deutschland könne die Lebenserwartung von Menschen reicher und armer Stadtteile um zehn Jahre auseinanderliegen. Diese Lücken zu schließen müsse Aufgabe der Kommunen bei einer stärker regional ausgerichteten Versorgung in der Zukunft sein, sagte der Geschäftsführer des Projekts der Integrierten Versorgung "Gesundes Kinzigtal" am Montag in Berlin.

Dafür sollten die Kommunen auch wirtschaftliche Anreize für Ärzte schaffen, in sozialen Brennpunkten zu arbeiten.

Für die Kommunen als Akteure der Versorgung sprächen ihre Möglichkeiten, sektorenübergreifend zu handeln. Zudem genössen sie das Vertrauen der Bewohner. Hindernisse stellten die Unterfinanzierung und die unübersichtliche Stellung der Kommunen im Gesundheitssystem dar.

Mehr Gesundheit in allen Politikfeldern sei nötig, sagte Dr. Almut Satrapa-Schill von der Robert Bosch Stiftung. Gleichzeitig bedürfe es einer konsequent präventiven Ausrichtung. Satrapa-Schill plädierte für ein allgemeines Heilberufegesetz .

Nur auf niedergelassene Ärzte in der Versorgung zu setzen, greife zu kurz, sagte Grünen Politikerin Maria Klein-Schmeink. Die primärärztliche Versorgung sei mehr als die Praxis im Ort. Es sei nicht mehr möglich, Gesundheitsversorgung getrennt nach ambulant, stationär, Pflege und Reha zu denken. (af)

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