Kommentar
Guter Brei trotz vieler Köche?
Vielstimmig klingt die Kritik aus Brandenburg am Versorgungsstrukturgesetz. Die Kammer klagt, dass sie nicht mitreden durfte. Die Landesregierung kritisiert, dass die Länder nicht gefragt werden. Die Krankenhausgesellschaft jammert, dass den Kliniken weitere Geldeinbußen drohen. Die KV bemängelt, dass die niedergelassenen Ärzte nicht mehr Geld aus dem Bundestopf erhalten.
Jeder kocht also sein eigenes Süppchen - zumindest mit Blick auf den Gesetzentwurf von Bundesebene.
Umso erstaunlicher ist es, dass die Akteure sich doch immer wieder an einem Tisch zusammenfinden, zum Beispiel zur Fachtagung "Zukunft der Allgemeinmedizin".
Gemeinsam suchen sie gegen die wachsenden Versorgungsprobleme im Flächenland regionale Rezepte. Zusammen rühren sie an einem Mix aus Arztanwerbung, Entlastung und attraktiveren Arbeitsbedingungen.
Herausgekommen sind bisher Initiativen wie das Modellprojekt zur Arztentlastung Agnes Zwei, das Internetportal arzt-in-brandenburg.de oder die Weiterbildungsnetzwerke.
Trotz der vielen Köche scheint dies den Brei nicht zu verderben. Und die meisten Zutaten des Versorgungsstrukturgesetzes halten die Brandenburger nicht für schädlich, wenngleich auch für wenig nützlich.
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