Hausärzte verlieren kräftig - neue Liste mit Erfolg

Generationenwechsel in der niedersächsischen VV: Jedes zweite Mitglied ist ein Newcomer. Neun Sitze schaffte die Liste "KV neu gestalten".

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Vertreterversammlung in Niedersachsen: Bis auf einen Vertreter sind alle Neulinge, die meisten aus Hannover.

Vertreterversammlung in Niedersachsen: Bis auf einen Vertreter sind alle Neulinge, die meisten aus Hannover.

© Rene Grycner/ fotolia.com

HANNOVER (cben). Die Hausärzte haben - quer durch die Listen - die Mehrheit im Ärzteparlament in Hannover verloren. Das zeigte die Auszählung zur Wahl der neuen Vertreterversammlung in Hannover vom Montag.

Die neue VV in Hannover besteht aus 20 Hausärzten, 25 Fachärzten und fünf Psychologischen Psychotherapeuten beziehungsweise Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten.

In den letzten beiden VVen waren noch die Hausärzte in der Mehrheit; 2004 zählte man nach der Wahl 25 Hausärzte. Genauso wie in der letzten VV sind auch in der neuen Versammlung nur vier Frauen vertreten.

Die größte Überraschung dürfte in diesem Jahr der Kickstart der neuen Liste "KV neu gestalten" sein, die vor allem aus Kandidaten des Hartmannbundes Niedersachsen (HB) und der Ärztegenossenschaft Niedersachsen Bremen (ägnw) besteht. Sie ist mit neun Vertretern in sieben von elf Bezirken vertreten. Bis auf einen Vertreter sind alle Neulinge. Insgesamt ziehen 26 Mitglieder erstmals in die VV ein. Also: Viel frischer Wind in Hannover.

Dr. Jörg Berling, der für die ägnw ins Rennen gegangen war aber nicht gewählt wurde, erklärte: "Ohne uns hat niemand eine Mehrheit in der VV. Wir erwarten einen Sitz im Hauptausschuss und in den Fachausschüssen." Kostenerstattung, Regionalisierung, Ablehnung der E-Card und mehr Transparenz hatte sich die neue Liste aus die Fahnen geschrieben.

Dr. Heinz Jarmatz, Chef des Hausärzteverbandes in Niedersachsen und erneut gewähltes VV-Mitglied, wertete die Wahl trotz der Verluste als Erfolg für seinen Verband. "Wir haben fünf Bezirksvorsitzende des Hausärzteverbandes in die VV gebracht", sagte Jarmatz zur "Ärzte Zeitung", "das ist eine Bestätigung."

Unter anderem der Erfolg des Add-on-Vertrages in Niedersachsen dürfte Jarmatz und die Seinen ins Ziel getragen haben. Anders als Berling erwartet Jarmatz von der Liste "KV neu gestalten" keine politischen Impulse. "Viele der neuen Liste haben davon profitiert, dass viele Altgediente nicht mehr angetreten sind, nicht weil sie so profiliert wären." 15 Mitglieder der aktuellen Vertreterversammlung hatten sich nicht wieder zur Wahl gestellt.

Es hatten sich 245 Kandidaten in 12 Wahlkreisen beworben. Die Wahlbeteiligung sank von 71,3 (2004) auf 58,09 Prozent. Die neue VV wählt am 21. Januar den neuen Vorstand.

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