Hausärzte weisen Kassenkritik scharf zurück

BERLIN (sun). Der Hausärzteverband hat dem GKV-Spitzenverband vorgeworfen, dieser wolle Arztpraxen vernichten.

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"Der Spitzenverband will seine realitätsferne Legende der Überversorgung aufrechterhalten, anstatt sich um die dringendsten Versorgungsprobleme zu kümmern", sagte der Vorsitzende des Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, in Berlin.

Mit dieser Kritik bezog er sich auf ein vom GKV-Spitzenverband in Auftrag gegebenes Prognos-Gutachten. Darin heißt es, dass "nahezu 12.000 Ärzte aus der vertragsärztlichen Versorgung ausscheiden" könnten, ohne dass die Versorgung für Patienten beeinträchtigt werde.

Als Berechnungsgrundlage nannten die Experten einen Versorgungsgrad von 110 Prozent je Planungsbezirk.

Weigeldt: Planungsbezirke willkürlich gezogen

Der GKV-Spitzenverband knüpfte an das Gutachten die Forderung, KVen sollten in überversorgten Gebieten gesetzlich verpflichtet werden, Praxissitze aufzukaufen.

Nach Ansicht Weigeldts hat das Gutachten jedoch nichts mit der Versorgungsrealität zu tun. 1992 sei die Besetzung der Planungsbezirke "willkürlich" mit 100 Prozent festgelegt worden.

Dem stimmte auch die KV Bayerns zu: "Theorie und Wirklichkeit klaffen bei dieser Auftragsarbeit meilenweit auseinander." Längst haben alle gesundheitspolitischen Experten erkannt, dass der zunehmende Ärztemangel sich zu einem massiven Problem auswächst.

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