Prävention
Hausärzteverband: Grippe-Impfquote noch zu gering
BERLIN. Der Deutsche Hausärzteverband hat angesichts der in diesem Jahr besonders früh gestarteten Grippesaison zu Impfungen aufgerufen. „Wir werben und arbeiten seit Monaten dafür, die Impfquoten bei der Grippeimpfung deutlich zu steigern“, sagte der Bundesvorsitzende Markus Beier dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). In den vergangenen Jahren habe diese bei den über 60-Jährigen bei etwa 40 Prozent gelegen, zuletzt etwas höher. „Das ist aus unserer Sicht zu wenig. Der Eindruck aus den Praxen ist bisher leider nicht, dass die Impfquote dieses Jahr deutlich steigt“, sagte Beier.
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft warnte vor einer möglichen Belastung der Kliniken. „Eine starke Grippewelle, die Zunahme anderer Atemwegserkrankungen und weiterhin hohe Corona-Zahlen führen zu einem erheblichen Isolationsaufwand in den Krankenhäusern und können personelle Engpässe nach sich ziehen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß dem RND. „Dies hätte dann auch Auswirkungen auf die Versorgung.“ Es sei deshalb „immens wichtig“, dass die Grippeschutzimpfung von möglichst vielen Menschen, insbesondere von gefährdeten, genutzt werde.
Auch die Hausärzte sehen sich laut Verbandsvorsitzendem Beier an der Belastungsgrenze. „Die Praxen arbeiten jetzt seit knapp drei Jahren unter Volllast“, sagte er. Im öffentlichen Fokus stünden häufig die Krankenhäuser, aber auch die Hausärztinnen und Hausärzte und die Praxisteams seien ausgelaugt. (dpa)