Heilberufetag im Norden hat Konzerne im Fokus

KIEL (di). Zusammen mit Zahnärzten, Apothekern und Psychotherapeuten warnen Ärzte beim Schleswig-Holsteinischen Heilberufetag am 1. Oktober in Kiel vor möglichen Folgen einer Ökonomisierung des Gesundheitswesens. Aus ärztlicher Sicht wird dabei auch die Bedeutung von Konzernen in der ambulanten Versorgung eine Rolle spielen.

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Die Ärztekammer will den Heilberufetag nutzen, um auf die jüngste Entwicklung bei Medizinischen Versorgungszentren aufmerksam zu machen. Durch die Übernahme und Zentralisierung von Zulassungen befürchtet Kammerpräsident Dr. Franz-Joseph Bartmann eine Gefährdung der wohnortnahen Versorgung.

Bartmann will eine "Rosinenpickerei" der Konzerne vermeiden. Nach jüngsten Zahlen gibt es im Norden 16 Medizinische Versorgungszentren in Trägerschaft von Kliniken. Die KV Schleswig-Holstein warnt ebenso: "Klinikkonzerne nutzen die Lage und steigen in großem Stil in die ambulante Versorgung ein", hieß es im Vorfeld des Heilberufstages.

Deutlich werden soll in Kiel, welche Folgen diese Entwicklung für Heilberufe und Patienten haben kann. Auch die anderen Berufsgruppen spürten die Ökonomisierung, etwa durch Franchiseketten bei Zahnärzten oder durch Drogeriemärkte, die Medikamente abgeben wollen. Zugleich wollen die Heilberufe kein Übergewicht des Staates.

Mögliche Strategien, wie eine Balance zwischen Staat und Markt im Gesundheitswesen erreicht werden kann, wollen die Vertreter der Heilberufe-Körperschaften mit Ärzten und anderen Berufsgruppen diskutieren.

Infos: www.aeksh.org/9aktuell/htm/heilberufetag2008.htm

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