Kommentar zur KBV-Imagekampagne

Hier spricht der Arzt

Helmut LaschetVon Helmut Laschet Veröffentlicht:

Was tun, wenn Politik, Kassen und Medien gegen Ärzte pöbeln? Die KBV greift zur Gegenwehr und kauft sich für 15 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren die besten Sendeplätze im Fernsehen: die letzten Sekunden vor der "Tagesschau" und vor "heute". "Wir arbeiten für Ihr Leben gern" setzen echte Ärzte den politisch-medialen Missverständnissen entgegen.

Nur: Daran gibt es unter den fast 82 Millionen potenziellen "Kunden" der Ärzte kaum Zweifel. Trotz der hohen Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit in Bezug auf die Schwächen des Medizinsystems - dem ja auch Kritik von Ärzten selbst gilt - genießt der Arzt beim Bürger, vor allem wenn dieser Patient geworden ist, ein hohes Ansehen, das sich aus Vertrauen und Kompetenz speist.

Offen bleibt, ob durch Authentizität noch mehr Glaubwürdigkeit erreicht werden kann. Der Verdacht liegt nahe, die eigentliche Zielgruppe seien die eigenen Zwangsmitglieder, indem man sich für einige Sekunden Öffentlichkeit kauft. Und anfangs vielleicht einen Aha-Effekt beim breiten Publikum.

Sechs der 15 Millionen Euro sollen aufs erste Jahr konzentriert werden, die restlichen Millionen fließen über vier Jahre. Man darf gespannt sein, wie die KBV die Performance dieser Kampagne nachweisen wird.

Lesen Sie dazu auch: KBV-Imagekampagne: Echte Ärzte werben für ihren Beruf

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