Honorarverteilung: KV Westfalen-Lippe keilt gegen Bayern

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KÖLN (iss). Der Ton in der Auseinandersetzung um die asymmetrische Honorarverteilung wird schärfer. Die KV Westfalen-Lippe (KVWL) weist Angriffe aus Bayern gegen die angestrebte Angleichung des Behandlungsbedarfs als "unkollegial und unsolidarisch" zurück.

Die KVWL ärgert es, dass die KV Bayerns und einige CSU-Politiker die Vorgaben des GKV-Finanzierungsgesetzes und die Beschlüsse des Erweiterten Bewertungsausschusses rückgängig machen wollen. "Dabei scheuen die ,Kollegen‘ offensichtlich vor keiner Diffamierung und keinem Taschenspielertrick zurück", kritisiert der KVWL-Vorsitzende Dr. Ulrich Thamer.

Der Gipfel der Unverschämtheit sei, dass Bayerns KV-Chef Dr. Axel Munte die Versorgungsqualität der nordrhein-westfälischen Ärzte als minderwertig im Vergleich zur bayerischen abqualifiziere.

Die deutliche Ungleichheit bei der Versorgung gesetzlich Versicherter sei Fakt, betont KVWL-Vorstand Dr. Wolfgang-Axel Dryden: Während 2010 in Westfalen 306 Euro für die morbiditätsbedingte Gesamtvergütung je Versicherten zur Verfügung stünden, seien es in Bayern 360 Euro.

"Liebe Kollegen in Bayern, Sie machen seit mehr als 20 Jahren die gleiche Arbeit wie wir mit höherem Behandlungsbedarf und für höhere Honorare - und Sie polemisieren nun gegen einen kleinen Schritt in Richtung Gleichheit und Gerechtigkeit?", so Dryden.

Die Ärzte in Westfalen-Lippe, Nordrhein, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein hätten wirklich Grund zur Klage, so der KVWL-Vorstand.

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