Befragung in 22 Ländern

STADA-Report: Anteil der Vorsorge-Muffel ist gestiegen

Insgesamt 27.000 Menschen in 22 europäischen Ländern sind für die Untersuchung befragt worden. Sie bestätigt die starken Unterschiede im Vorsorgeverhalten entlang von Sozialschicht und Geschlecht.

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Für die Studie hat der Pharmahersteller STADA 27.000 Menschen in 22 Ländern zu ihrem Vorsorgeverhalten befragen lassen.

Für die Studie hat der Pharmahersteller STADA 27.000 Menschen in 22 Ländern zu ihrem Vorsorgeverhalten befragen lassen.

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Berlin. Zwei Drittel der Bundesbürger zeigen sich zufrieden mit den Vorsorgeangeboten im Gesundheitssystem in Deutschland (67 Prozent). Das geht aus dem STADA Health Report 2025 hervor, der am Donnerstag in Berlin vorgestellt worden ist.

Dafür seien 27.000 Menschen in 22 europäischen Ländern online befragt worden. Darunter seien 2.000 Befragte aus Deutschland gewesen, repräsentativ nach Alter, Geschlecht und Region, teilt der Pharmahersteller mit.

25 Prozent der befragten Bürger in Deutschland, die sich zufrieden mit der Vorsorge zeigen, nehmen demnach alle Früherkennungsuntersuchungen wahr, die von ihrer Krankenkasse bezahlt werden. Dem stehen 29 Prozent der Bürger entgegen, die keinerlei Check-ups machen lassen. Ihr Anteil ist im Vergleich zur letzten Befragung im Jahr 2023 um vier Punkte von 25 auf 29 Prozent gestiegen.

Laxe Haltung von Männern beim Thema Vorsorge

Die Befragung im Auftrag von STADA bestätigt das stark unterschiedliche Vorsorgeverhalten im Hinblick auf Sozialschicht und Geschlecht. Bei Bürgern, die ihre Finanzsituation als angespannt bezeichnen, geben 36 Prozent an, dass sie auf Check-ups verzichten. Unter denen, die Vorsorgemöglichkeiten völlig ignorieren, sind 21 Prozent Frauen, aber 36 Prozent Männer.

Gefragt nach den Motiven für die Nicht-Teilnahme, empfinden 25 Prozent der Befragten die Vorsorgen nicht für nötig. 22 Prozent geben an, sie wüssten nicht, welche Vorsorgeuntersuchungen für sie relevant sind. Weitere 15 Prozent nennen unter anderem mangelnde Zeit oder Angst vor einer schlechten Diagnose als Gründe.

Erinnerungen durch den behandelnden Arzt bezeichnen die Befragten als förderlich bei Wahrnehmung von Vorsorge-Terminen. In Deutschland erhalten jedoch nur 48 Prozent der Bürger Einladungen oder Erinnerungen an Vorsorgetermine. Dagegen trifft dies im Vergleich der anderen 21 Länder auf 54 Prozent der Bevölkerung zu.

Wie tief ist gesundes Verhalten im Alltag verankert?

Von den Befragten, die Check-ups wahrnehmen, bezeichnen 69 Prozent diese als wichtig und sinnvoll. 52 Prozent nennen als Motiv ein sicheres Gefühl im Hinblick auf die eigene Gesundheit. 45 Prozent geben an, sie wollten ihre Lebensqualität durch Früherkennung verbessern.

Im Rahmen der Untersuchung beantworteten die Befragten in 22 Ländern insgesamt 30 Fragen im Hinblick auf ihr Gesundheitsverhalten, mentale Gesundheit, Prävention und Selbstfürsorge, Vertrauen in Gesundheitssysteme und die Rolle von KI in der Medizin. In dem Report werde deutlich, wie tief gesundes Verhalten im Alltag verankert ist und welche Barrieren weiterhin bestehen, heißt es. (fst)

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