Bundesregierung berichtet

Immer mehr Notfälle in den Krankenhäusern

Um 38 Prozent ist die Zahl von Notaufnahmen in Kliniken gestiegen. Die Koalition will das thematisieren.

Veröffentlicht:

BERLIN. Die für die Krankenhausreform im Frühjahr gebildete Bund-Länder-Kommission soll auch die Notfallversorgung, die dazu notwendigen Vorhaltekosten und deren Finanzierung unter die Lupe nehmen.

Geprüft wird dabei auch, ob Patienten deshalb vermehrt Krankenhäuser aufsuchen, weil von verstärkter Inanspruchnahme von Notfallaufnahmen zu Zeiten berichtet wird, in denen der von den Kassenärztlichen Vereinigungen zu organisierende Notfalldienst der Vertragsärzte zuständig wäre.

Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Links-Fraktion im Bundestag zur Situation in "klinischen Notaufnahmen" hervor.

Tatsache ist: Die Zahl der vollstationär aufgenommenen Fälle, bei denen ein Notfall der Anlass war, ist zwischen 2005 und 2012 um 38 Prozent auf 7,46 Millionen gestiegen.

Der Anteil der Patienten, die als Notfall ins Krankenhaus kamen, wuchs von 33,7 auf zuletzt 41,5 Prozent. Die Kosten der Behandlung und der Notaufnahme werden durch das DRG-System finanziert.

Notaufnahmen auch ein Instrument der Patientengewinnung

Aus der DRG-Begleitforschung habe sich ergeben, dass Krankenhäuser die Steigerung der Fallzahlen überwiegend auf Neustrukturierungen der Notfallaufnahmen und fehlende Ressourcen der vertragsärztlichen Notfallversorgung zurückführen. Eine gewisse Bedeutung haben Notfallaufnahmen aber offenbar auch als Instrument der Patientengewinnung.

Nach den von der KBV auf Anfrage des Gesundheitsministeriums übermittelten Daten sind von Vertragsärzten im Jahr 2012 rund 8,3 Millionen und von Krankenhäusern und anderen Ärzten rund neun Millionen Notfälle abgerechnet worden. Die Bundesregierung gehe davon aus, dass die KVen auch außerhalb der Sprechstundenzeiten die Versorgung sicherstellen.

Derzeit berate der Bewertungsausschuss über die Folgen eines BSG-Urteils, wonach in Notfällen dem ärztlichen Notfalldienst und dem Krankenhaus die gleiche Vergütung gezahlt werden muss. (HL)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Ärztemangel auf dem Land

AOK unterstützt Thüringen-Stipendium

Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Pflegekräfte als Teil des Schmerzmanagements

© NanSan / stock.adobe [Symbolbild mit Fotomodellen]

Schmerzen erfassen, bewerten und behandeln

Pflegekräfte als Teil des Schmerzmanagements

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie erkenne ich Schmerzen bei Menschen mit Demenz, Professorin Miriam Kunz?

Systematisches Review und Metaanalyse

Antidepressiva absetzen: Welche Strategie ist am wirksamsten?

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an