Zi-Studie

Immer mehr psychisch kranke Kinder

Psychische Erkrankungen nehmen bei Kindern zu. Das legt eine Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung nahe.

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Berlin. Zwischen 2010 und 2017 haben psychosoziale Auffälligkeiten bei Kindern deutlich zugenommen. Das geht aus vertragsärztlichen Abrechnungs- und Arzneimittelverordnungsdaten von Pädiatern, die das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) ausgewertet hat, hervor. Laut dem „Versorgungsmonitor Ambulante Kinder- und Jugendmedizin“, der vom Zi und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) am Dienstag veröffentlicht wurde, nahmen bei Kindern unter 18 Jahren Anpassungsstörungen um 39 Prozent, Entwicklungsstörungen um 37 Prozent und Störungen des Sozialverhaltens um 22 Prozent zu.

Die Zahlen bedeuteten allerdings nicht, dass die psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen generell zugenommen hätten, erklärt BVKJ-Präsident Dr. Thomas Fischbach. Vielmehr sei die Entwicklung auch auf einen offeneren Umgang mit psychischen Erkrankungen zurückzuführen. „Sie sind erfreulicherweise kein Tabu mehr“, so Fischbach.

Andererseits seien insbesondere Bronchitis-Erkrankungen deutlich weniger festgestellt worden. Daneben verzeichnete das Zi einen „massiven Rückgang“ bei Antibiotika-Verordnungen. Die Verschreibungshäufigkeit sei von 64 Prozent im Jahr 2010 auf 46 Prozent in 2016 gesunken.

„Unsere Auswertungen zeigen, dass sich die Behandlungsanlässe in der Pädiatrie immer stärker von akuten zu chronischen, von somatischen zu psychischen Erkrankungen verschieben“, resümiert Zi-Vorstandsvorsitzender Dr. Dominik von Stillfried die Studienergebnisse. (ato)

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